Mit drei Millionen Franken pro Jahr fördert der Kanton das bernische Filmschaffen. Der erfolgreichste Film ist «Der Goalie bin ig». Seit zehn Jahren gibt es dieses Filmförderprogramm.
Das habe dem Berner Film einen Schub verliehen, sagt Reta Guetg vom Verein «Bern für den Film». Fünf Spielfilme seien allein diesen Sommer gedreht worden, so viele wie noch nie. «Das wäre nicht denkbar gewesen vor zehn Jahren.» Filmschaffende haben sich vor zehn Jahren zu diesem Verein zusammengeschlossen, als der Kanton Bern den Film nicht als Schwerpunkt in die Kulturstrategie aufnehmen wollte.
«Das Berner Filmschaffen ist sichtbarer geworden», sagt Zdenka Vapenik. Sie ist beim Kanton für die Filmförderung zuständig. «Tscharniblues 2» – ein Berner Film – habe dieses Jahr die Solothurner Filmtage eröffnet. Das sei lange nicht mehr vorgekommen.
Kein Beschäftigungsprogramm
Mehr Berner Filme im Kino und an Festivals ist ein Ziel, das die Berner Filmförderung verfolgt. Gleichzeitig will der Kanton mit der finanziellen Unterstützung erreichen, dass Filmschaffende nicht abwandern oder nach der Ausbildung wieder zurück in die Region kommen, um ihre Projekte zu realisieren. Das Förderprogramm sei aber kein Beschäftigungsprogramm für Berner Filmschaffende, sagt Zdenka Vapenik.
Fördergelder erhält, wer gewisse Kriterien erfüllt. «Eine Bollywood-Film-Crew, die im Berner Oberland dreht, würden wir nicht unterstützen», sagt Zdenka Vapenik vom Kanton.
Einen Bollywood-Film würden wir nicht unterstützen.
Misst man den Erfolg des Berner Filmschaffens an den Kinoeintritten, ist die Bilanz allerdings noch bescheiden. Knapp 140'000 Besucherinnen und Besucher zählte der erfolgreichste Film «Der Goalie bin ig». Das ist deutlich weniger als andere Schweizer Produktionen, wie zum Beispiel «Heidi». Reta Guetg sagt dazu: «Erfolg misst sich nicht nur an den Kinoeintritten. Filme sind auch Zeitzeugnisse, nehmen Themen auf, die bewegen.» Und Zdenka Vapenik ergänzt. «Wir fördern nicht nur Kassenschlager.»