Hemmental ist das äusserste Aussenquartier der Stadt Schaffhausen. Städtisch ist Hemmental aber ganz und gar nicht. Viel mehr ist es ein kleines Dörfchen mit 600 Einwohnern, eingebettet in die Hügelzüge des Randen. Vor zehn Jahren wurde diese Dorfidylle gestört. Die Einen wollten, dass Hemmental zur Stadt Schaffhausen gehört, die Anderen waren vehement dagegen. Das Dorf war gespalten. Die Abstimmung über die Eingemeindung fiel dementsprechend knapp aus – nur drei Stimmen mehr sprachen sich vor zehn Jahren für die Fusion aus.
Hermann Schlatter (SVP) war der letzte Gemeindepräsident von Hemmental. Am Dienstag ist er zum Präsidenten des Schaffhauser Stadtparlaments gewählt worden. Schlatter hatte sich als Gemeindepräsident stark gemacht, dass Hemmental in die Stadt Schaffhausen eingemeindet wird. «Die Wogen sind heute geglättet», sagt Schlatter. Die Befürchtung, die Vereine könnten sich durch die Eingemeindung auflösen, sei nicht eingetreten.
Ein Augenschein in der Dorfbeiz zeigt aber: Die Eingemeindung von Hemmental hat tiefe Gräben hinterlassen. «Man spürt es immer noch in Gesprächen mit anderen Hemmentalern», sagt der eine Dorfbewohner. «Das dauert zwei Generationen, bis dieser Konflikt verschwindet», sagt ein anderer.
Schlatter mit gutem Resultat gewählt
Schlatter erhielt am Dienstagabend im Schaffhauser Stadtparlament 27 von insgesamt 34 Stimmen. Ein gutes Ergebnis, denn Schlatter gilt als SVP-Hardliner. Für ein Jahr ist er nun Präsident des Schaffhauser Stadtparlaments und somit höchster Stadtschaffhauser.