- Die Aargauer Regierung will in der Region Staffelbach, Schöftland, Hirschthal, Oberentfelden, Suhr und Buchs die Suhre hochwassersicher machen. Zugleich soll sie revitalisiert werden.
- Das Hauptprojekt kostet insgesamt über 26 Millionen Franken, dazu muss der Richtplan angepasst werden. Total fallen Kosten von über 31 Millionen Franken an.
- Neu kombiniert das Projekt den Hochwasserschutz und die Revitalisierung der Suhre. Der Kanton erhält so Geld vom Bund.
- Die Suhre, welche aus dem Kanton Luzern durch den Aargau in die Aare fliesst, überschwemmt oft. Bei einem 100-jährlichen Hochwasser wären rund 600 Gebäude bedroht.
Im Suhrental entsteht das bis jetzt grösste Rückhaltebecken im Aargau. Es ist doppelt so gross wie jenes in Wohlen, heisst es beim zuständigen Departement auf Anfrage. Die Suhre würde im oberen Suhrental gestaut, damit Häuser und Felder im unteren Suhrental nicht überschwemmen.
Das sorgte in der Vernehmlassung für Kritik. «Es ist ein Abwägen. Ich hoffe, dass wir nun einen guten Kompromiss gefunden haben, der alle Anliegen abdeckt», sagt Martin Tschannen, Projektleiter Wasserbau beim Kanton Aargau.
Hochwasserschutz und Revitalisierung zu kombinieren – diese Idee tauchte in der Vernehmlassung zum Projekt auf. Die Regierung setzt das nun um, auch weil es so mehr Geld vom Bund gibt. «Es zeichnen sich erhebliche finanzielle Vorteile ab», schreibt die Regierung in der Mitteilung zur neuen Botschaft.
Bund hilft zahlen
Der Kredit für das Projekt liegt bei 26,35 Millionen Franken. Hinzu kommen Ausbaumassnahmen in Schöftland, Oberentfelden, Suhr und Buchs. Der Bund beteiligt sich mit gut 21 Millionen. Die Aargauische Gebäudeversicherung steuert 880'000 Franken bei. Die restlichen 4,79 Millionen werden je nach Anteil überflutetem Gebiet auf die Gemeinden verteilt.
«Überschwemmungs-See» dank Damm
Ein 100-jährliches Hochwasser könnte in der Region der Suhreebene Schäden von 27 Millionen Franken anrichten, rechnet die Regierung vor. Herzstück des Ganzen ist ein grosser Rückhaltebecken in der Suhreebene. Bei einem grossen Hochwasser würde dort Landwirtschaftsland auf 84 Hektaren überschwemmt. Ein 150 Meter langer und 3 Meter hoher Damm sind dafür geplant.
2020 soll das Projekt aufgelegt und im Idealfall 2023 mit den Bauarbeiten begonnen werden. 2026 könnte das grosse Rückhaltebecken samt Damm dann bereit sein.