Ein Feld am Rande von Wenslingen verwandelte sich übers Wochenende in eine Sportarena. Ein Festzelt, eine kleine Tribüne und Sportanlagen, auf denen Steine gestossen wurden. Gut 250 Athletinnen und Athleten pilgerten für die nationalen Meisterschaften in die Oberbaselbieter Gemeinde. Im Steinstossen gibt es verschiedene Kategorien. Den leichtesten Stein mit 4 Kilogramm stossen die Mädchen, den schwersten mit 40 Kilogramm die Männer. Dieser Stein kommt aus dem Fluss Muota im Kanton Schwyz.
Die Athleten haben verschiedene Techniken, den Stein zu stossen. Die einen halten ihn wie ein Kugelstösser zwischen Kinn und Achsel. Ihr Anlauf ist kurz. Die anderen stemmen ihn mit beiden Händen über dem Kopf. Sie rennen möglichst schnell auf den Balken zu, der den Sandkasten von der Anlaufbahn trennt.
Ein Anlass, der das Dorf zusammenbringt
Die nationalen Meisterschaften fanden in Wenslingen statt, weil der lokale Turnverein in diesem Jahr 100 Jahre alt wird. Es sei ein wichtiger Verein für das Dorf, sagt Roland Burri, seit früher Jugend Mitglied im TV und heute in der Männerriege. «Man kennt sich, man tauscht sich aus. Wenslingen ohne Turnverein wäre ein armes Dorf.»
Dass solche Anlässe grundsätzlich wichtig seien für kleine Gemeinden, bestätigt auch der Gewinner der Meisterschaft mit dem 40-Kilo-Stein, Simon Hunziker aus Herznach. In Herznach sei es gerade das Steinstossen, welches das Dorf zusammenbringe. Es sei eine «Epidemie» entstanden, sagt Hunziker. «Wir sind eine Gruppe, die hart trainiert. Das Niveau ist brutal hoch.» Der STV Herznach war denn bei den Männern der mit Abstand beste Verein, er dominiert derzeit die Steinstoss-Szene.