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100 Jahre Bündner Demokraten Wer darf die Geschichte für sich beanspruchen?

Die BDP Graubünden feiert am Freitag das 100-Jahre-Jubiläum der historischen Partei. Zu Recht? Die Meinungen gehen auseinander.

Eigentlich ist die BDP erst elf Jahre alt. 2008 hat sie sich von der SVP abgespalten. Doch ist sie die Erbin der Bündner Demokraten?

Teilweise ja. Denn aus den Bündner Demokraten wurde Anfang der 70er-Jahre die SVP Graubünden. Und aus ihr wiederum ging die BDP Graubünden hervor. Doch die Geschichte reicht weiter zurück und betrifft mehr Parteien als die BDP.

Rebellische FDP-Mitglieder

1919 spaltet sich eine linksliberale Gruppe von der FDP Graubünden ab, die Bündner Demokraten, welche in den kommenden Jahren viel Einfluss in der Bündner Politik erhalten.

1971 schwenken die Mutterpartei und mit ihr die Bündner Demokraten weit nach rechts und schliessen sich der SVP an. Viele Mitglieder können diesem Vorhaben allerdings nichts abgewinnen und wechseln zur SP.

Die Bündner Demokraten sind also die Vorgängerin der BDP, allerdings auch der SVP. Sie entstammen der FDP und hatten direkten Einfluss auf die SP. Die BDP hat also sicher Anrecht auf ein Stück des Geburtstagskuchens. Doch sie haben dieses Anrecht nicht alleine, zeigt der Blick auf die Geschichte.

Dem widerspricht die Partei. Brigitta Gadient ist Alt-Nationalrätin und wurde ursprünglich für die SVP in den Nationalrat gewählt, wechselte dann aber zu BDP. Sie sagt: «Das demokratische Gedankengut erstreckt sich für unsere Partei über die letzten 100 Jahre». Die BDP habe nicht nur Anrecht auf ein Stück, sondern auf den ganzen Geburtstagskuchen.

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