Der Präsident des jubilierenden Turnvereins Thomas Ditzler sagt, beim Turnverein Zunzgen gehe es um mehr als Sport im engen Sinne: «Wir sind stolz auf dieses Jubiläum und fühlen uns wie eine grosse Familie.»
Diese Familie ist aber nicht allein. Zunzgen mit seinen 2500 Einwohnerinnen und Einwohnern hat gleich vier (!) Turnvereine: Den Damenturnverein mit eher jüngeren Mitgliedern, den Frauenturnverein, den Männerturnverein mit eher älteren Mannen und eben den TV Zunzgen. Eine besondere Situation? «Nein, für uns nicht, vielleicht für Aussenstehende», sagt Ditzler. «Wir alle kommen bestens miteinander aus und unterstützen uns. Eine Fusion zum Beispiel steht überhaupt nicht zur Diskussion.»
Eine Fusion der verschiedenen Turnvereine steht nicht zur Diskussion.
Diskutiert wird aber im TV Zunzgen über all die Episoden, die sich in den letzten Jahrzehnten ereignet haben. Das Ehrenmitglied, der ehemalige Bob-Weltmeister Rico Freiermuth, erinnert sich an Generalversammlungen unter dem Präsidenten Hans Müller: «Sie waren legendär. Denn zu sehr später Stunde - oder sagen wir im Morgengrauen - gingen wir stets noch zu ihm nach Hause. Dort wartete seine Frau Erna, die extra wegen uns aufgestanden war, und offerierte uns ein Morgenessen mit frisch gebackenen Zöpfen.»
Zeit der dunklen Wolken
Heute steht den 186 Mitgliedern ein breit gefächertes Angebot zur Verfügung. Einerseits für die Aktivriege. Anderseits für die Liebhaber des Unihockeys. Das war nicht immer so. Vor rund 20 Jahren zogen dunkle Wolken auf. Die Unihockeyaner bekamen ein allzu starkes Gewicht. Und die Mitgliederzahl nahm ab. Eine Auflösung des Vereins konnten die Ehrenmitglieder gerade noch verhindern.
Im Jahr seines 100. Geburtstags erlebt der TV Zunzgen eine Blütezeit. Ditzler: «Wir müssen eben immer wieder abchecken, was auf dem Markt ist und was für unsere Mitglieder attraktiv ist.» Freiermuth unterstützt ihn: «Auch der soziale Kitt und das Miteinander sind wichtig.» Auf dass der Präsident weiterhin sagen kann: «Ein Turnverein ist für ein Dorf wie Zunzgen Gold wert!»