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100 Jahre STB Leichtathletik «Wir möchten ein Verein für Bern und die Region bleiben»

Als vor 100 Jahren die Leichtathleten zum Stadtturnverein Bern gestossen sind, waren die alteingesessenen Turner gar nicht erfreut. Heute sind die Leichtathleten beim STB in der Überzahl. Die Erfolge der Berner STB-Leichtathleten basieren vor allem auf einer guten Nachwuchsarbeit.

Im Jahr 1917 – mitten im 1. Weltkrieg – gründeten Berner Sportfreunde die Leichtathletik-Abteilung des Stadtturnvereins Bern (STB). «Man hatte genug vom Kommandoton und von den damals in Turnvereinen üblichen Marschübungen», sagt Heinz Schild, Chronist des STB. Mit den vaterlandsliebenden Turnern und den spiel- und spassorientierten Sportlern prallten Welten aufeinander, sagt Schild.

Zuerst verpönt...

«Leichtathleten waren damals nicht gern gesehen», sagt Schild. Der Sport, der damals zusammen mit dem Fussball aus England, hatte keinen guten Ruf. Wer Fussball spielte oder Leichtathletik machte, wurde als Egoist und rekordsüchtig angesehen. Die Zeiten änderten sich.

Stabhochsprung mit Bambus-Stab.
Legende: Ein Bild aus früheren Zeiten Stabhochsprung mit Bambus-Stab. Gelandet wurde in einer oftmals betonharter Sand- und Sägemehl-Grube. ZVG

...nun geschätzt

Heute besteht der Stadtturnverein Bern aus 14 Vereinen. Die Leichtathleten sind nur einer davon. Aber der mit Abstand grösste. Der Boom der letzten Jahrzehnte hat ihn zum grössten Leichtathletik-Verein der Schweiz gemacht.

«Ich bin stolz darauf, dass der Verein allen Mädchen und Jungen offen steht», sagt STB Leichtathletik Präsident Viktor Rossi. Zusammen mit den zwei anderen städtischen Vereinen GGB und TVL ist Leichtathletik in Bern eine kleine Macht.

Immer wieder durfte der STB auf besonders erfolgreiche Aushängschilder zählen. Heute sind es die Marathonläuferin Maya Neuenschwander und die Sprinterin Mujinga Kambundji. Früher waren es die Läufer Markus Ryffel, Sandra Gasser oder Franziska Moser oder der Kugelstösser Werner Günthör.

Die Zukunft des Vereins

Wie im Spitzensport üblich, gelingt es nicht immer, die Besten im Verein zu halten. Zu den Konkurrenten zählt beispielsweise der LC Zürich, der über mehr finanzielle Mittel verfügt – zum Beispiel um Leistungstrainings zu finanzieren. Eins ist STB-Präsident Viktor Rossi wichtig: «Wir möchten ein Verein für Bern und die Region bleiben.» Der STB will auch in Zukunft an der Spitze mitmischen. Daher sei die Vereinsleitung bestrebt, mehr Unterstützungsbeiträge zu beschaffen, sagt Viktor Rossi. Insbesondere, um den über 120 freiwilligen Trainern ein «kleines finanziellen Zeichen» zukommen zu lassen.

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)

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