Natürlich geht das nicht.
Denn: 1000 Jahre Münstergeschichte abhandeln zu wollen, erinnert eher an eine mehrsemestrige Ringvorlesung an der Universität Basel als an einen Theaterabend. Und doch hat sich Sandra Rudin Förnbacher an den Stoff gewagt. «Mittels eines Kunstgriffes bekommen wir den Stoff in den Griff. Wir inszenieren ein Stück im Stück. Die Probesituation einer Theatergruppe, die ein Stück über 1000 Jahre Münster spielen soll, wird also gleich miterzählt.»
Grosses Ensemble
Das Theaterstück soll ein Volkstheater werden, so die Absicht der Macher und Macherinnen. Ein Theater mit viel Musik, mit vielen Leuten, für viele Leute. «Pro Vorstellung stehen zwischen 150 und 200 Leute auf der Bühne, beziehungsweise im Münster», sagt Rudin. So ist bei jeder Vorstellung die Knabenkantorei zu hören und jeweils ein weiterer Chor aus der Region – jeden Abend ein anderer. Zu den sechs Profischauspielerinnen und Schauspielern, allesamt Schauspielgrössen aus der Region, kommen rund 40 Statisten und Statistinnen dazu.
Gemeinsam spielen und singen sie sich durch 1000 Jahre Münstergeschichte: Von der Münsterweihe durch Bischof Adalbero II, über das Basler Konzil, als in Basel ein Papst gewählt wurde, bis zur Reformation und zum Friedenskongress der europäischen Sozialdemokraten von 1912 – als im Münster die «Internationale» erklang.