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125 Jahre Engadine Golf Club Geschichten zwischen Fairway und Green

Zwei Mäner auf dem Golfplatz
Legende: Chasper Lüthi (links) und Mario Verdieri sind dem Engadine Golf Club seit Jahrzehnten verbunden. SRF

Beide spielen seit rund 55 Jahren Golf, beide sind Mitglieder im ältesten Golfclub der Schweiz und beide haben über ihre Zeit auf dem Platz viel zu erzählen. Mario Verdieri ist 79 Jahre alt, als Golfplatz Architekt hat er auf der ganzen Welt gebaut, auch den Platz in Samedan hat er 1979 neu gestaltet. Chasper Lüthi ist ebenfalls eng mit dem Engadine Golf Club verbunden, welcher heuer das 125 Jahr Jubiläum feiert. Der 75-Jährige war lange Betriebsleiter auf dem Golfplatz Samedan. Ein Ortstermin am Rande des Golfplatzes in Samedan.

SRF News: Wie sind sie zum Golfsport gekommen?

Mario Verdieri: Ich bin in Samedan aufgewachsen, als Schulbub war ich Caddie. So hatten wir natürlich direkten Kontakt mit dem Golfsport. Der eine oder andere hatte damals von einem Gast einen Schläger geschenkt bekommen, so fingen wir an zu spielen.

Chasper Lüthi: Mein Werdegang ist ähnlich. Man hatte hier dreizehn Wochen Sommerferien, da musste man irgendwas machen, man konnte nicht einfach herumliegen. Mit dem Geld, das man als Caddie verdient hat, konnte man sich neue Ski oder ein Fahrrad kaufen.

Mit dem Geld, das man als Caddie verdient hat, konnte man sich neue Ski oder ein Fahrrad kaufen
Autor: Chasper Lüthi

Mit 125 Jahren ist der Engadine Golf Club der älteste der Schweiz. Wie ist das Golfen ins Engadin gekommen?

Mario Verdieri: Das waren die englischen Gäste, die haben den Sport ins Tal gebracht. Der erste Platz wurde in St. Moritz gebaut. Der Anklag war so gross, dass danach laufend neue Plätze gebaut wurden. Der grösste ist dieser hier in Samedan. Das hat auch dank der Weitsicht der einheimischen Bauern geklappt, die noch heute hier das Weiderecht haben.

Golfplatz
Legende: Der Golfplatz in Samedan ist der grösste im Engadin. SRF

Das Engadin ist bekannt dafür sehr international ausgerichtet zu sein, Prominente geben sich ein Stelldichein. Viele wurden auch immer wieder hier auf dem Golfplatz gesehen. Mario Verdieri, kam es da zu Begegnungen mit diesen Gästen?

Begegnungen gab es viele. Mit Sean Connery habe ich oft gespielt, er war sogar bei mir zum Znacht. Das war aber alles absolut normal. Er ist ja Schotte, wenn er schlecht gespielt hatte, liess er seinem Frust auf Gälisch seinen Lauf. Da sagte ich zu ihm, er solle aufpassen was er sage, schliesslich sei ich länger in Schottland Skilehrer gewesen, ich wisse, was er sage. Da mussten wir lachen.

Mit Sean Connery habe ich oft gespielt
Autor: Mario Verdieri

Chasper Lüthi, haben sie auch Begegnungen erlebt, an die sie sich heute noch erinnern?

Einen bleibenden Eindruck hat dieser englische Französischlehrer hinterlassen. Der war regelmässig hier, residierte im Palace Hotel und wurde vom damaligen Hotelbesitzer und Golfclub-Präsidenten Andrea Badrutt als Golf-Berater eingesetzt. Eines Tages ist dieser Engländer aber gestorben. Erst zwei Jahre später meldete sich seine Nichte bei mir. Ob sie mit der Asche ihres verstorbenen Onkels vorbeikommen könne, um diese auf dem Platz zu verstreuen. Sie kam, wir verstreuten die Asche bei Loch 14.

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