Für den FC Aarau und seine Fans war der Dienstag 23. Juni ein Erfolg. Sportlich lief es deutlich besser als im ersten Auswärtsspiel nach der Corona-Pause . Statt der ersten deutlichen Niederlage resultierte nun ein 4:1 gegen Wil. Zudem spielten die Fussballer nicht vor leeren Rängen, sondern vor Zuschauern, wenn auch vor wenigen. Wegen der Corona-Regeln waren 140 Besucherinnen und Besucher im Stadion erlaubt. Die Tickets wurden verlost. Platz hätten theoretisch rund 8000 Zuschauerinnen und Zuschauer.
Total waren sogar gegen 300 Personen im Stadion. «Es sind 140 Besucherinnen und Besucher, der Rest sind Staff, Spieler und Entourage», erklärte der Sicherheitschef des FC Aarau, Thomas Gloor, gegenüber SRF. «Die grosse Herausforderung war die Eingangsbereiche abzusichern», sagt er. Im Brügglifeld-Stadion ist das nicht immer einfach, weil es kein modernes Stadion ist, sondern mitten im Quartier liegt und eher einfach zugänglich ist.
Vor dem Brügglifeld-Stadion in Aarau versammelten sich nämlich auch Fans, die keines der ausgelosten Zuschauertickets ergattern konnten. Das Brügglifeld ist hier eher speziell: Seit gut 90 Jahren wird hier schon Fussball gespielt und das «Spienzle» über oder durch die Mauer ist auch heute noch möglich. Das Stadion im Wohnquartier sollte schon länger ersetzt werden. Das neue Stadion beim Bahnhof ist aber rechtlich blockiert und noch nicht gebaut. Deshalb wird weiterhin im Brügglifeld gespielt, gratis Blick aufs Spielfeld inklusive.
Kam denn beim Spiel mit reduzierter Zuschauerzahl trotzdem Stimmung auf? Die Fans beurteilten es unterschiedlich. «Ich habe einer der 40 Saisonkarten-Besitzer, der ein Ticket in der Auslosung erhalten hat. Es ist schon speziell, im eher leeren Stadion. Ich freue mich, wenn es wieder ein paar tausend Zuschauer werden», sagte ein Ticketgewinner während des Spiels.
«Wir sind Sponsoren und sind froh, haben wir ein Ticket erhalten. Es ist spannend zu hören, was auf dem Spielfeld läuft, was der Trainer schreit. Das hört man sonst nie. Die Aarauer hier aber machen Stimmung, obwohl es eher leer ist», sagte ein anderer Ticketinhaber während des Spiels.
Man habe die «Leute ausserhalb des Stadions gewollt akzeptiert. Es waren nicht hunderte und es war mit der Polizei abgesprochen», erklärte der FC-Aarau-Sicherheitschef Thomas Gloor. Es sei ja kein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit gewesen. Man sei zufrieden, wie alles gelaufen sei. «Das Ziel eines Sicherheitschefs ist es, dass alle immer gesund heimkommen, egal, wie viele Leute sich im Stadion befinden», so Gloor.
Noch ist unklar, ob der FC Aarau an Heimspielen künftig mehr Besucherinnen und Besucher zulässt. Veranstaltungen mit 1000 Personen sind wieder erlaubt. Man sei in Kontakt mit der Fussballliga, heisst es in Aarau weiter. Es sei noch nichts entschieden.