SRF News: Walter Sigi Arnold, mussten Sie den Schriftsteller Ernst Zahn auch wieder entdecken oder war er Ihnen ein Begriff?
Walter Sigi Arnold: Ich musste ihn auch entdecken, aber ich kenne ihn nun doch schon länger. Ich habe vor etwa 10 bis 15 Jahren verschiedene Werke von ihm gelesen und wollte damals auch etwas über ihn machen im Bahnhofbuffet Göschenen, wo er Wirt war, aber daraus wurde nichts. Ich hatte ihn aber seither immer aktiv auf dem Bildschirm. Und nun zum 150. Geburtstag von Ernst Zahn ist es soweit.
Seine Bücher wurden sehr gut verkauft, sein bekanntestes Werk ist der Roman «Albin Indergand». Aus dem haben Sie nun mit Regisseur Buschi Luginbühl ein Live-Hörspiel gemacht. Um was geht es?
Es geht um eine Gemeinde in den Urner Bergen, man kann sie im Roman genau verorten, es handelt sich um Wassen. Und es geht um einen Jungen aus einer Familie, die als Aussenseiter gelten. Der Roman erzählt von Albin Indergand und wie der Junge vom Aussenseiter zum akzeptierten Menschen in der Gemeinde wird.
Im Hörspiel gibt es ein Wechselspiel zwischen Erzählpassagen und Dialogen in Urner Mundart, wie kam es dazu?
Ernst Zahn hat eine wunderbare Sprache und wir wollten diese aufzeigen. Deshalb haben wir den Erzähler der auf hochdeutsch erzählt, so wie es Ernst Zahn geschrieben hat. Aber weil der Roman so klar in Uri verortet ist, fanden wir, gibt es der Geschichte Kraft, wenn wir die Dialoge im Urner Dialekt sprechen.
Das Gespräch führte Tuuli Stalder
Weitere Aufführungen des Live-Hörspiels «Albin Indergand» von Ernst Zahn:
24. Januar 2017 - Bahnhofbuffet Göschenen
27/28. Oktober 2017 - Schloss Meggerhorn, Meggen
1. September 2017 - Literaturtage Rigi, Hotel Edelweiss, Staffelhöhe