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150 Jahre Kinderspital «Früher war es sehr einsam als Patient»

Als sich noch «Wärterinnen» um die kleinen Patienten kümmerten und Eltern nur zwei Stunden Besuchszeit erlaubt war.

Vor 150 Jahren legte der Zürcher Conrad Cramer mit einer Spende den Grundstein für das heutige Zürcher Kinderspital. Er gründete zu Ehren seiner früh verstorbenen Frau Maria Eleonora die «Eleonorenstiftung».

Eröffnet wurde das heutige Kinderspital allerdings erst 1874, im Hottingen-Quartier, wo es heute noch steht. Um die kranken Kinder kümmerten sich damals sogenannte «Wärterinnen».

«Das waren vor allem mittellose, wenig gebildete Frauen», erzählt die heutige Pflegedirektorin am Kinderspital, Bettina Kuster. Der Beruf der «Wärterin» sei gesellschaftlich nicht hoch angesehen gewesen.

Nur zwei Stunden Besuchszeit pro Woche

Neben dem Pflegepersonal wurden auch die kleinen Patientinnen und Patienten anders behandelt als heute. «Es war alles sehr hierarchisch und es ging einfach darum die Kinder zusammenzuflicken», erzählt der ehemalige Patient Hansruedi Silberschmidt.

Wegen einer Lungenkrankheit musste Silberschmidt inmmer wieder ins Spital. Dabei sei er oft einsam gewesen. Eltern durften ihre Kinder bis in die 1950er Jahre nur am Mittwoch und am Sonntag für je eine Stunde im Spital besuchen.

Heute sieht sich das Kinderspital als Familienspital. «Eltern können rund um die Uhr bei ihren Kindern sein», so Bettina Kuster. Ausserdem werde die ganze Familie betreut.

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