In Pratteln soll es nie mehr wegen der Abwasserreinigungsanlage stinken. Das versprechen die Verantwortlichen der ARA Rhein, einer der grössten Kläranlagen der Schweiz. Dafür sorgen soll eine neue, 17 Millionen teure Anlage. Diese funktioniert nach dem Prinzip der sogenannten regenerativen toxischen Oxidation RTO: Die Abluft der ARA wird auf 800 Grad erhitzt, damit alle Rückstände verbrennen.
Weitere Investitionen folgen
Die ARA Rhein will auch in den kommenden Jahren in neue Anlagen investieren, bis zu 12 Millionen Franken jährlich bis 2025. Wichtigstes Projekt dabei sei die Stickoxid-Eliminierung, sagt Roger Hurschlier, Leiter Technologie bei der ARA Rhein. Dabei soll der Stickstoff im aufbereiteten Wasser reduziert werden, das in den Rhein fliesst. Stickstoff fördert das Wachstum von Algen und anderen Pflanzen, die den Rhein belasten.
Gestank löste Modernisierung aus
Im Sommer 2014 sorgte die ARA Rhein für fürchterlichen Gestank in der Umgebung. Die Anlage konnte das Wasser nur ungenügend reinigen, das nach faulen Eiern stinkend in den Rhein floss. In der Folge wurden Stimmen laut, die den Wegzug der Kläranlage forderten, da der Gestank die Investitionen im Entwicklungsgebiet Gebiet Salina Raurica gefährde. Diese Gefahr sei jetzt abgewendet, sagt der Baselbieter Regierungsrat Anton Lauber. Gutachten hätten gezeigt, dass der Standort in Pratteln ideal sei - vorausgesetzt, die ARA Rhein erneuere ihre Anlagen. Im Nachhinein gesehen war also die Geruchsbelästigung 2014 ein notwendiger Anstoss für die Modernisierung der Anlage, gibt auch der neue Geschäftsleiter Peter Müller zu.
(Regionaljournal Basel, 12.03 Uhr)