Francine Jordi ist eine der populärsten Unterhaltungskünstlerinnen der Schweiz. Die Schlagersängerin aus Richigen bei Worb versucht auf und neben der Bühne stets authentisch zu bleiben. Als sie 2017 mit der Krebsdiagnose konfrontiert wurde, zog sie es vor, das Geheimnis bis zu ihrer Genesung für sich zu behalten. Das Singen, die Auftritte, die Liebe ihres Publikums hätten ihr Kraft gegeben, sagt Francine Jordi im Gespräch.
SRF News: Wie erleben Sie ihre Bühnenauftritte, heute, 20 Jahren nach dem Karrierestart?
Francine Jordi: Meine Auftritte sind voller Emotionen. Dieser Beruf ist ein grosses Geschenk und stets auch ein Spiel mit den Emotionen. Man singt die Lieder ja nicht einfach nur runter, sondern packt sie voll mit Gefühlen, so dass die Botschaft beim Publikum ankommt.
20 Jahre lang stehen Sie nun im Scheinwerferlicht, werden vom Publikum verehrt. Wer hilft Ihnen dabei, auf dem Teppich zu bleiben?
Zuerst muss ich sagen: Im Scheinwerferlicht zu stehen, bedeutet vor allem viel von sich zu geben, und dann etwas zurück zu erhalten. Abheben war bei mir nie wirklich die Gefahr. Meine Familie hätte das nie zugelassen. Bei uns im Dorf gilt der Bundesrat gleich viel wie der Bauer.
2017 erkrankten Sie an Brustkrebs. 2018 erst – nach erfolgreicher Behandlung – machten Sie ihre Erkrankung publik. Wie schafften Sie es, mit diesem Geheimnis auf der Bühne zu stehen?
Ich wollte die Erkrankung ganz bewusst für mich behalten. Es war purer Egoismus, dass ich mich da in dieser schlimmen Situation ganz auf mich konzentrieren konnte. Ich habe mit meinen Ärzten besprochen, dass ich weiterarbeite, so gut es eben geht. Ich war dankbar für jedes Konzert, das ich geben durfte. Das machte mir so viel Spass, weil ich nie gedacht habe, dass das in meiner Situation überhaupt möglich ist.
Das Gespräch führte Michael Sahli