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20 Jahre nach dem Orkan Lothar «Der Zürcher Wald ist heute zukunftsfähiger»

Thomas Wohlgemuth vom Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) erinnert sich noch gut an das Bild vom Stephanstag 1999. «Die Bäume sind gebrochen oder – in den meisten Fällen – ganz entwurzelt worden», so der Wald-Experte vom WSL.

Die Schäden im Kanton Zürich waren enorm. In Schaffhausen ein bisschen ein weniger gross, aber lokal auch sehr stark. Hektarenweise sind Bäume umgeknickt, Züge sind ausgefallen, weil Stämme über die Gleise gefallen sind.

Die verheerenden Schäden des Orkans

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Am Morgen des 26. Dezembers 1999 fegte der Orkan «Lothar» über die Schweiz. 14 Menschen starben. Der Sturm warf 12.7 Millionen Kubikmeter Holz zu Boden, so die Messungen der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL.

Der gesamte Schaden wurde in den Jahren danach vom Bundesamt für Umwelt auf 1.35 Milliarden Franken beziffert, 600 Millionen Franken für Bauten und 750 Millionen Franken für den Wald. Insgesamt wurden zwei Prozent der Bäume in der Schweiz umgeworfen oder umgeknickt.

Lothar hat den Wald in der Region verändert mit Auswirkungen, die bis heute sichtbar sind. Grösstenteils habe sich der Wald seither erholt, so Thomas Wohlgemuth: «Heute stehen junge, zehn bis fünfzehn Meter hohe Bäume. Fast überall geht es dem Wald gut.»

Allerdings kamen nach Lothar mit Burglind im Januar 2018 weitere Stürme, die den Bäumen zusetzten. Nichtsdestoweniger sieht Wohlgemuth auch positive Aspekte, wenn er auf den Jahrhundertsturm Lothar zurückblickt: «Je grösser eine Lücke im Wald ist, die ein Orkan schlägt, desto grösser ist die Chance, dass andere Baumarten nachwachsen.»

Der Zürcher Wald sei deshalb heute vielfältiger. Dank dieser Artenvielfalt ist der Wald zukunftsfähiger und besser gewappnet für die Klimaveränderungen.

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