- Im Kanton Luzern wird viel gebaut, vor allem in der Agglomeration.
- 2019 sollen rund 3000 Wohnungen auf den Markt kommen. Das sind sehr viele im Vergleich zur Nachfrage.
- Trotzdem kommt eine Studie der Luzerner Kantonalbank in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Wüest Partner zum Schluss, dass die Leerstandsquote nicht besorgniserregend sei.
Es ist nicht zu übersehen, allerorten schiessen neue Wohnbauten wie Pilze aus dem Boden. Dies bestätigt auch Patrick Schnorf vom Beratungsunternehmen Wüest Partner. In Zusammenarbeit mit der Kantonalbank untersucht das Unternehmen Wüest Partner die Situation auf dem Immobilienmarkt des Kantons Luzern. Am Dienstag präsentierte die Kantonalbank die neusten Zahlen.
Leerstandsquote noch nicht besorgniserregend
Im Gespräch mit SRF News analisiert Patrick Schnorf die Studie. Er erwartet für das Jahr 2019 3000 neue Wohnungen auf dem Markt. «Das ist annähernd gleich viel, wie Menschen im Kanton zuziehen werden.» Wenn man davon ausgehe, dass zwei bis drei Personen in einer Wohnung wohnten, dann könne man ausrechnen, dass das sehr viele Wohnungen sind.
Zu viele Wohnungen, wenn man das Wachstum und das Jobangebot der letzten Jahre betrachte, sagt Schnorf. Dass dereinst aber ganze Wohnblöcke leer stehen würden, betrachtet er als unrealistisch. Man müsse die Situation präzisieren: «Im Moment haben wir eine Leerstandsquote von 1,5 Prozent, das ist nur leicht über der Gleichgewichtssituation.»
Gut für Mieter, schlecht für Investoren
Die Studie zeigt auf, dass in der Agglomeration besonders stark gebaut wird. Das sei einerseits positiv zu werten, meint Patrick Schnorf, denn diese Gebiete seien schon erschlossen. Andererseits übersteige die Vielzahl von neuen Wohnungen die Nachfrage.
Für die Mieter ist die Situation positiv, für die Investoren allerdings unangenehm.
Insgesamt müsse man in allen Regionen des Kantons mit steigenden Leerständen rechnen. Aus Sicht der Wohnungssuchenden sei dies grundsätzlich gut. Die Mieten seien rund fünf Prozent günstiger als noch vor fünf Jahren. «Für die Investoren allerdings ist es eine unangenehme Situation. Die Mieten sind am Sinken und möglicherweise werden die Zinsen steigen.»
Der Kanton Luzern ist gesegnet mit einer guten Nachfrage.
Trotzdem werde immer noch viel in Immobilien investiert, weil die Anlagealternativen schlecht seien. Der Kanton Luzern stehe im schweizweiten Vergleich nicht schlecht da. «Der Kanton ist gesegnet mit einer guten Wohnungsnachfrage», meint Patrick Schnorf. Es würden weiterhin Arbeitsplätze im Kanton Luzern geschaffen, und das sei eine gute Ausgangslage für die Wohnungsnachfrage.