Unsere Reporterin hat am Montagnachmittag auf den Strassen von Bäriswil kaum jemanden getroffen. «Einen richtigen Treffpunkt in unserem Dorf gibt es nicht mehr», sagt ein eingesessener Bäriswiler. Einige Läden und Gewerbebetriebe hätten leider geschlossen, auch das Dorfrestaurant gehöre der Vergangenheit an.
«Wer durchs Dorf geht, trifft selten jemanden an», so der Mann. Was es heute jedoch noch gibt, ist ein Coiffeurgeschäft, das ab und zu noch als Treffpunkt dient.
Regelrechter Bauboom
Das Ortsbild wird von zahlreichen neuen Häusern geprägt. Viele Bewohnerinnen und Bewohner pendeln zur Arbeit in der Stadt Bern. Der Anschluss an die Autobahn A1 liegt nahe, ebenfalls die Natur und der Wald als Naherholungsgebiet.
Elisabeth Zulauf war Lehrerin und jahrelang Gemeindepräsidentin von Bäriswil. Sie kennt die Geschichte des Dorfs, das lange für sein Geschirr bekannt war. Letzteres wurde abgelöst durch die Produktion von Tonröhren.
«Bäriswil wird moderat weiterwachsen», sagt Elisabeth Zulauf. Sie kann nicht ausschliessen, dass ihre Gemeinde dereinst fusioniert. «Trotzdem wird das Dorf seine Beschaulichkeit nicht verlieren.»
Kürbisse in allen Formen und Farben
Unsere Reporterin hat es auch auf das Kürbisfeld verschlagen. Dieses gehört Mario Portner. Der 30-jährige Bauer ist im Herbst bekannt für seine Kürbisse; im Sommer für seine Erdbeeren. Rund 30 Sorten produziert Mario Portner – vom Speisekürbis bis zum Zierkürbis. «Wenn ich tagtäglich mit den Kürbissen arbeite, mag ich diese auf meinem Teller schliesslich nicht mehr sehen», sagt der Landwirt und lacht.
Bäriswil liegt östlich von Urtenen-Schönbühl im Verwaltungskreis Bern-Mittelland und hat gemäss der Internetseite der Gemeinde 1063 Einwohnerinnen und Einwohner. Dazu eine Post, ein Restaurant und eine Dorfzeitung. Das Dorf ist am Hang gebaut, liegt ländlich am Rand der Agglomeration Bern.