Roman Schmid ist der erste Ratspräsident, der in der Messehalle in Oerlikon gewählt worden ist. Daher konnte sich der SVP-Politiker nicht von Gästen feiern lassen. Und auch die geplante Feier in seiner Heimatgemeinde in Opfikon musste abgesagt werden.
Was Schmid als oberster Zürcher erreichen will und wie er die ausserordentliche Lage im Exil beurteilt: Der höchste Zürcher gibt im Interview mit dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» Auskunft.
SRF News: Mit 35 sind Sie sehr jung für dieses Amt, der jüngste Kantonsratspräsident seit Jahrzehnten. Was machen Sie anders als Ihre älteren Vorgängerinnen und Vorgänger?
Roman Schmid: Ich habe mich von Anfang an für diese etwas besondere politische Laufbahn entschieden. Als ich in den Kantonsrat gewählt wurde, war ich ja noch Gemeinderatspräsident in Opfikon. Deshalb nahm ich bewusst keinen Einsitz in einer Kommission. Als dann ein Sitz frei wurde in der Geschäftsleitung des Rates, habe ich mich beworben und diesen Weg seither konsequent verfolgt.
Sie gelten als ruhig, aber hartnäckig und gut vorbereitet. Wie sahen denn Ihre Vorbereitungen auf dieses Amtsjahr aus?
Zuerst musste ich dieses Jahr mit meiner Familie planen. Wir haben zwei kleine Kinder. Mit meiner Frau zusammen haben wir extra eine flexible Krippe gesucht und gefunden. Damit meine Frau auch weiterhin arbeiten kann, obwohl ich viel unterwegs sein werde.
Wo legen Sie inhaltlich den Schwerpunkt in Ihrem Jahr als Kantonsratspräsident?
Als Erstes bin ich froh, dass wir überhaupt tagen können. Heute haben wir die dritte Sitzung während der Corona-Epidemie abgehalten hier in Oerlikon. Wir haben den Ratsbetrieb viel früher wieder aufgenommen als beispielsweise der Nationalrat. Einen Fokus möchte ich dennoch ganz einfach darauf legen, dass wir den Stau in der Traktandenliste auflösen können. Es sind zurzeit 200 Traktanden offen, weil neun Sitzungen ausgefallen sind. Ich hoffe, wir können bis im November sechs Sitzungen nachholen, um diesen Berg abzubauen.
Das Gespräch führte Pascal Kaiser.