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3er Tram nach St. Louis Wessels verteidigt die Betriebseinstellung ab der Grenze

Der Baudirektor weist Vorwürfe aus dem Grossen Rat als «kontraproduktiv» zurück.

Dass Basler Trams nach Angriffen nachts nicht mehr nach Saint-Louis (F) fahren, ist für Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels angemessen. Die BVB hätten «keine andere Wahl» gehabt, sagte er am Mittwoch vor dem Grossen Rat. Handeln die französischen Behörden, könne der 3er dort schon bald wieder fahren.

St. Louis unzufrieden

Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) lassen seit dem 2. Mai ab 20 Uhr die Tramlinie 3 vor der Landesgrenze wenden. Davor war eine Wagenführerin mit einem Laserpointer am Auge verletzt worden; diverse sicherheitsrelevante Zwischenfälle waren vorausgegangen. Seit Herbst fuhr auf BVB-Kosten dort teils Sicherheitspersonal mit.

Der Nachtstopp des Dreiers warf hohe Wellen und löste erboste Reaktionen von Gemeindeverantwortlichen im elässischen Saint-Louis aus. Innert einiger Tage wurde dort ein Ersatzbus-Shuttledienst von der Grenze zum Bahnhof St. Louis organisiert, damit Elsässer Pendler nach 20 Uhr nicht auf dem Arbeits- und Heimweg blockiert blieben.

Harsche Kritik

Eine Interpellation aus dem Grünen Bündnis bezeichnete den Nachtstopp als unverhältnismässig und vermisste eine diplomatische Intervention der Basler Regierung. Im Plenum warnte der Interpellant vor einem «Flächendbrand» wegen latenter Frankreichfeindlichkeit. Er forderte, Wessels das Dossier 3er-Grenztram zu entziehen.

Von einer solchen Stimmung zu sprechen sei polemisch und kontraproduktiv, konterte der Kritisierte. Wessels nannte den Nachtstopp für den französischen 3er-Abschnitt «sehr bedauerlich», aber «unvermeidbar», weil alle Interventionen der BVB bei den französischen Behörden davor ohne Resultat geblieben seien. Es handle sich um eine temporäre Notmassnahme zum Schutz von Personal und Fahrgästen.

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