Vor Kurzem kaufte man an diesen Orten noch Fotoapparate oder Objektive und liess Filme entwickeln. Die Digitalisierung hat das Geschäft der Fotoläden innert weniger Jahre aber völlig auf den Kopf gestellt. Die Leute bestellen ihre Kameras heute im Internet und fotografieren digital. Wie geht ein Fotoladen damit um?
Passfotos «to go»
Das Fachgeschäft des 63-jährigen Berufsfotografen Peter Hunziker ist in der Schaffhauser Altstadt unterdessen der letzte solche Laden, der alles rund um die Fotografie anbietet. Gerade feiert er das 40. Geschäftsjubiläum. Um zu überleben, mussten sich auch Hunziker und seine Frau einiges einfallen lassen.
Der Verkauf von Kameras läuft bei uns unter Marketing.
So konzentriert sich Hunziker auf den Verkauf von Zubehör und bietet unter anderem Studiofotos ohne Voranmeldung an; zum Beispiel für Passfotos und Visa-Anträge, die den erforderlichen Kriterien des jeweiligen Landes entsprechen. Der Kunde oder die Kundin können die Bilder sofort mitnehmen.
Fotoapparate führt er hingegen nur noch wenige im Sortiment. Für Leute, die bereit sind, etwas mehr zu bezahlen, sich dafür aber beraten zu lassen. «Der Kameraverkauf läuft bei uns aber faktisch unter Marketing, Er bringt kaum noch Ertrag ein», gesteht Hunziker.
Fotokurse als Antwort auf Online-Handel
Auf den Online-Handel hat der Geschäftsmann mit Fotokursen reagiert. Es ist ein wichtiger Bestandteil seines heutigen Geschäfts. «Da spielt es dann überhaupt keine Rolle, ob die Teilnehmer ihre Kamera im Internet gekauft haben. Ich verurteile das auch nicht. Das macht man heute halt so. Wenn die Leute dann bereit sind, dafür zu bezahlen, dass wir ihnen drei Abende lang erklären, was sie mit ihrer Kamera alles anstellen können, ist das wunderbar.»
Filme werden noch entwickelt
Übrigens: Trotz Digitalisierung verkauft Hunziker immer noch eine ganze Menge Filme und lässt diese für die Kundinnen und Kunden in einem Partnerlabor entwickeln. «Die analoge Fotografie erfreut sich immer noch grosser Beliebtheit. Es ist halt einfach ein anderes Fotografieren. Ab und zu sind es auch junge Leute, die einen Film bei uns kaufen und einfach mal wissen wollen, was die Kamera des Grossvaters eigentlich so kann.»