«Im vergangenen Jahr haben Kinder und Jugendliche gut 3800 ganze oder halbe Tage im Kinderzoo gearbeitet», sagt Kathrin Rapp Schürmann, Leiterin Bildung und Zoopädagogik am Basler Zoo. Ganz genau kann sie es nicht sagen, denn die Zollikinder kommen dann, wenn es ihnen Spass macht und tragen sich in eine Liste ein. Ob sie nur am Morgen oder Nachmittag oder den ganzen Tag über da waren, geht aus den handschriftlichen Einträgen nicht hervor. Und das sei auch in Ordnung so: Hier gehe es nicht nur ums Arbeiten, sondern auch um den Spass, sagt Rapp. Ganz besonders wichtig sei aber der Austausch zwischen Mensch und Tier - und das seit 40 Jahren.
Im Kinderzoo zählen oft andere Sachen, als in der Schule.
Seit der Gründung des Kinderzoos vor vier Jahrzehnten sei das Konzept kaum angepasst worden, sagt Rapp und wundert sich selbst darüber. «Das Grundkonzept passt für die Kinder heute genauso wie für die Kinder damals.»
Jugendliche Arbeiterinnen und kindliche Besucher
Die Kinder und Jugendlichen lernen bei der Arbeit mit Tieren, Probleme gemeinsam zu lösen und dass nicht nur sie selber Bedürfnisse haben, sondern auch die Tiere. «Woher die Kinder kommen oder in welches Schulhaus sie gehen, kümmert die Kinder beim Ausmisten der Ställe oder dem Futterrüsten nicht», sagt Rapp. «Im Kinderzoo zählen oft andere Sachen, als in der Schule.»
Beliebt unter Kindern ist aber nicht nur die Arbeit mit den Tieren. Viele kommen nur als Besucherinnen und Besucher in den Kinderzoo, also in die Abteilung, wo nicht die spektakulär grossen Tiere wie Elefanten und Krokodile, oder Raubtiere zu sehen sind, sondern Tiere wie Esel, Hühner und Ziegen. Denn im Kinderzoo können sie die Tiere streicheln, und so auch als Aussenstehende eine Beziehung mit ihnen aufbauen.