SRF News: Hören Sie die Regionaljournale regelmässig?
Diego Yanez: Das Regionaljournal ist ein Teil meines Morgenrituals. Ich höre die Sendung regelmässig, aber nicht jeden Tag.
Im Zuge der Globalisierung werden wir mit Informationen aus aller Welt geflutet. Welche Bedeutung hat da noch die Berichterstattung über regionale Ereignisse?
Es lassen sich folgende Entwicklungen feststellen: Die Globalisierung beschleunigt sich weiter, und gleichzeitig ziehen sich Menschen ins Überschaubare zurück. Die Informationsflut betrifft weniger das Regionale - deshalb glaube ich, dass das Gewicht der regionalen Informationen noch eher zunehmen wird.
Was schätzen Sie an den Regionaljournalen in den sechs Regionen der Deutschschweiz?
Es ist die Zuverlässigkeit. Wenn ich das Regionaljournal höre, bin ich ziemlich sicher, dass ich nichts Wesentliches vor allem im Bereich der Politik oder Wirtschaft verpasse. Ich wünschte mir allerdings etwas mehr Überraschendes und mehr Recherche. Dies findet heute vor allem in nationalen Medien statt, relativ selten im Regionaljournalismus.
Privatradios machen ebenfalls gute Nachrichtensendungen in den einzelnen Regionen. Warum braucht es daneben trotzdem die Regionaljournale?
Die Regionaljournale braucht es. Die Gebühren garantieren, dass Qualität erarbeitet und angeboten werden kann. Die Privatradios sind eine gute und wichtige Ergänzung für die Medienvielfalt. Man muss darüber diskutieren, ob sie aus dem Gebührentopf noch zusätzlich unterstützt werden sollen. Vor allem in den wirtschaftlich schwächeren Regionen ist das angebracht.
Das Gespräch führte Karin Portmann