«Wir hatten dazumal Angst um die Familien, das war unser Hauptargument», erinnert sich die 92-jährige Rosmarie Köppel-Küng. Die ausgebildete Kindergärtnerin trat 1959 dem «Bund der Schweizerinnen gegen das Frauenstimmrecht» bei und kämpfte gegen die politische Mitbestimmung der Frauen.
Es sei damals auch nicht selbstverständlich gewesen, dass Frauen arbeiten würden, so Rosmarie Köppel-Küng. Und vor diesem gesellschaftlichen Umbruch habe sie Angst gehabt.
«Heute wäre ich nicht mehr dagegen»
Daniel Furter, Berner Historiker, hat sich wissenschaftlich mit dem «Bund der Schweizerinnen gegen das Frauenstimmrecht» beschäftigt. Er streicht hervor, dass die damaligen Kämpferinnen gegen die politische Mitbestimmung sich als privilegierte Gesellschaftsschicht wahrnahmen: Deshalb sei ihre Sorge gross gewesen, dass sich «die Gesellschaft verändere oder das Frauenstimmrecht zu einem Linksrutsch führen könnte».
«Damals waren die Frauen ja auch nicht ausgebildet für eine politische Mitbestimmung, es ging ihnen einfach nur ums Recht, mit den Männern gleichzuziehen», erklärt Rosmarie Köppel-Küng gegenüber «Schweiz aktuell» ihr Engagement. Die 92-Jährige meint nun jedoch rückblickend auch versöhnlich: Unterdessen, 50 Jahre danach gebe es tolle Frauen dabei. «Heute wäre ich sicher nicht mehr dagegen».
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