In «Visit Pyoengyang!» lebt das Gästival mit der schwimmenden Seerose wieder auf. Allerdings in satirischer Überspitzung. Das Stück parodiert vollmundige Touristiker und schönrednerische Sparpolitiker. Wer sich in der Luzerner Politik auskennt, bekommt eine Pointe nach der anderen serviert.
Keine neuen Saiten für die Musikschule
So etwa fällt das Eröffnungskonzert des «Luzerner Zupfensembles» doch sehr dürftig aus. «Marcel, weisst Du das? Muss das so sein?», fragt etwas erschreckt Regierungspräsident «Guido» seinen Finanzdirektor. Und dieser muss es ihm in Erinnerung rufen: Wegen einer Luzerner Sparmassnahme ist den Musikschulen die Anschaffung von neuen Saiten gestrichen worden.
«Visit Pyoengyang!» ist als theatralische Seifenoper in vier Teilen aufgebaut. Die erste Episode ist vielversprechend und macht Lust auf weitere Luzerner Satire.
Durchgehend luzernerisches Theater
Das Luzernerische ist übrigens nicht nur in der Geschichte zu finden, auch die Beteiligten sind von hier: Der Autor Christoph Fellmann, der Regisseur Reto Ambauen, der Musiker Christof Rolla, die Ausstatterin Nina Steinemann und die Schauspielerinnnen und Schauspieler (Julia Schmidt, Martina Binz, Patric Gehrig und Marco Sieber).