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50 Jahre Stiftung Brändi «Man sieht abends, was man gemacht hat, und die Leute sind nett»

Die Aufgabe der Stiftung ist es, Menschen mit einer Beeinträchtigung sinnvoll zu beschäftigen und auszubilden. Gleichzeitig muss das Brändi auf dem Markt bestehen können.

Roy Boselli ist 53 Jahre alt und wohnt in Luzern. Als Kind hatte er einen Unfall und trug erhebliche Verletzungen am Kopf davon. Er lebt selbstständig in einer Wohnung, kriegt eine IV-Rente und arbeitet in einem 80%-Pensum in der Metallverarbeitung der Stiftung Brändi:

Es gefällt mir hier gut, man sieht am Abend, was man gemacht hat, und die Leute sind nett
Autor: Roy Boselli Mitarbeiter Stiftung Brändi

Zuvor war er 30 Jahre lang an einem geschützten Arbeitsplatz in einem herkömmlichen Industriebetrieb tätig. «Aber da wurde ich gemobbt. Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr.» Seine Schwester hat ihm vor zwei Jahren nun seine Stelle bei der Stiftung Brändi vermittelt.

Wirtschaftlichkeit versus Menschlichkeit

Oberster Chef von Roy Boselli ist der Unternehmensleiter Alfons Balmer. Er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen den täglichen Spagat schaffen: Einerseits muss der Betrieb wirtschaftlich sein – die Aufträge für andere Firmen müssen innert gegebener Frist erledigt werden.

Ein Mann mit kurzen grauen Haaren, einem beigen Polo-Shirt und Brille steht in einer Werkstatt.
Legende: Seit über 20 Jahren im Unternehmen, seit sechs Jahren als Unternehmensleiter: Alfons Balmer SRF / Julia Stirnimann

Andererseits arbeitet er mit Menschen mit Beeinträchtigung: «Wir müssen nicht nur fachtechnisch à jour sein, sondern auch unsere Leute und ihre Krisen auffangen, und schauen, dass sie zufrieden arbeiten können.» Genau dies gefalle ihm aber an seiner Arbeit.

Geschichte Stiftung Brändi

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Eine Schwarzweissaufnahme eines grossen Gebäudes.
Legende: ZVG Stiftung Brändi

Die Gründung der Stiftung Brändi geht auf das Jahr 1968 in Horw zurück, damals noch unter dem Namen «Arbeitszentrum für Behinderte Luzern». Die Stiftung ist mit 15 Unternehmen an neun Standorten im Kanton Luzern vertreten. Die Stiftung bietet Arbeits- und Ausbildungsplätze an für Menschenen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen, sowie psychischen Beeinträchtigungen. Es arbeiten 1800 Personen für die Stiftung (inklusive Fachpersonal und Verwaltung). Zudem bietet die Stiftung auch 340 Wohnplätze an. Dabei hat sie ein Budget von rund 84 Millionen Franken.

Seit 14 Jahren ist Pirmin Willi Direktor der Stiftung Brändi, welche zu einem knappen Drittel vom Kanton Luzern mitfinanziert wird. «Wir spüren die Sparübungen des Kantons in unserer Arbeit - das ist nicht leicht.» Deshalb versuche man, mit kreativen Lösungen bestehen zu können.

SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

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