Roy Boselli ist 53 Jahre alt und wohnt in Luzern. Als Kind hatte er einen Unfall und trug erhebliche Verletzungen am Kopf davon. Er lebt selbstständig in einer Wohnung, kriegt eine IV-Rente und arbeitet in einem 80%-Pensum in der Metallverarbeitung der Stiftung Brändi:
Es gefällt mir hier gut, man sieht am Abend, was man gemacht hat, und die Leute sind nett
Zuvor war er 30 Jahre lang an einem geschützten Arbeitsplatz in einem herkömmlichen Industriebetrieb tätig. «Aber da wurde ich gemobbt. Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr.» Seine Schwester hat ihm vor zwei Jahren nun seine Stelle bei der Stiftung Brändi vermittelt.
Wirtschaftlichkeit versus Menschlichkeit
Oberster Chef von Roy Boselli ist der Unternehmensleiter Alfons Balmer. Er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen den täglichen Spagat schaffen: Einerseits muss der Betrieb wirtschaftlich sein – die Aufträge für andere Firmen müssen innert gegebener Frist erledigt werden.
Andererseits arbeitet er mit Menschen mit Beeinträchtigung: «Wir müssen nicht nur fachtechnisch à jour sein, sondern auch unsere Leute und ihre Krisen auffangen, und schauen, dass sie zufrieden arbeiten können.» Genau dies gefalle ihm aber an seiner Arbeit.
Seit 14 Jahren ist Pirmin Willi Direktor der Stiftung Brändi, welche zu einem knappen Drittel vom Kanton Luzern mitfinanziert wird. «Wir spüren die Sparübungen des Kantons in unserer Arbeit - das ist nicht leicht.» Deshalb versuche man, mit kreativen Lösungen bestehen zu können.
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr