Als sich im Juni eine grosse Gruppe Fahrender zuerst auf dem A1-Rastplatz Wileroltigen und danach auf einer benachbarten Wiese niederliessen, ging es noch recht gut. Wileroltigen, die kleine Gemeinde, war ja schon vor zwei Jahren unfreiwilliger Gastgeber.
Aber dann ändert sich Anfang Juli die Situation. Ein grosser spanischer Clan will sich nicht an den Kosten für Reinigung und Wasser beteiligen und bringt damit auch die anderen Fahrenden gegen sich auf. Sie forderten die Gemeinde auf, auf einen Wasser-Anschluss zu verzichten.
Irgendetwas liegt immer quer, da können wir machen, was wir wollen.
Die Folge davon: Fäkalien in der Nachbarschaft, Wasserbezug im Dorf, wo immer es geht. Die Bevölkerung ärgert sich. Aber eine Wegweisung hat ihre Tücken. Dazu sind die Personalien der Betroffenen notwendig, und die sind nicht zu beschaffen.
Und eine polizeiliche Räumung aus Sicherheitsgründen müsste die Gemeinde bezahlen. Kostet in der Grössenordnung von 200'000 Franken und überfordert die Gemeindekasse. «Irgendwie sind die gesetzlichen Grundlagen für solche Situationen nicht geschaffen», bilanziert Edgar Herren. Er ist täglich auf dem Platz, redet mit den Leuten und hofft auf Hilfe des Kantons.
Die Gemeinde hofft auch, dass Andreas Geringer vermitteln kann. Der Präsident des Verbandes Sinti und Roma Schweiz hat vom Bundesamt für Strassen (Astra) das Mandat erhalten, die Sache auf und neben dem Autobahnrastplatz Wileroltigen zu regeln.