Die Organisatoren der Jubiläumsfeiern schicken deswegen am Mittwoch einen Pavillon auf Reisen, der mehr Erlebnis als Ausstellung sein soll. Konzipiert hat diesen Pavillon Otto Steiner von Steiner Sarnen. «Das ist die radikalste Ausstellung, die wir je gemacht haben», sagte er am Dienstag vor den Medien. «Wir bieten nichts, rein gar nichts.» In leeren Räumen sollen die Besucherinnen und Besucher Zeit haben, für einmal nichts zu tun. Und dabei hoffentlich zur Besinnung kommen. «Wenn man etwas im Kopf hat, dann kommt das vielleicht heraus», sagte Steiner. Auf jeden Fall sei es ein Abenteuer, sich auf dieses Nichts einzulassen.
Niklaus von Flüe hatte sich nach einem erfolgreichen Leben in Beruf, Familie und Gesellschaft fünfzigjährig in den Ranft zurückgezogen und dort zwanzig Jahre lang als Einsiedler gelebt. Die Geschichte der facettenreichen Persönlichkeit aus dem 15. Jahrhundert könne in ihrer Komplexität nicht auf die Schnelle erzählt werden, teilten die Organisatoren mit. Die Besucher würden aber über die gelebten Werte und das Wirken des Eremiten informiert.
Idee der Tour
Der Besucher begibt sich für dieses Erlebnis ohne Schuhe, Mobiltelefon und Uhr in einen abgedunkelten Raum. Was ihn dort bewegt, was er gefühlt und erfahren hat, kann er danach als Text oder Zeichnung auf Papier bannen. Diese Aufzeichnungen werden in einem versiegelten Behälter aufbewahrt. Sie sollen erst in hundert Jahren gelesen werden.
Die Tour des Pavillons startet am 28. Juni in Flüeli-Ranft, dem Geburtsort von Bruder Klaus. Danach macht der Pavillon in jedem Kanton sowie im Fürstentum Liechtenstein Halt. Am Freitag steht der Pavillon in Stans, im Juli sind Halte in Appenzell, Luzern, Heiden, Zug, Altdorf, Schwyz, Chur, St. Gallen, Kreuzlingen und Zürich geplant. Die restlichen Kantone werden im August und September besucht. Am 23. September trifft der Pavillon wieder im Kanton Obwalden ein.