- Der Baukredit für Umbau und Sanierung der Alten Reithalle in Aarau ist durch. Das Stimmvolk genehmigt die gut 20 Millionen Franken Bruttokredit.
- Die Vorlage wird mit 3760 Ja zu 2426 Nein angenommen. Damit liegt der Ja-Anteil bei rund 61 Prozent.
- Der grosse Baukredit hat in der Kantonshauptstadt einige politische Wellen geworfen. Die Stimmbeteiligung lag mit 44,5 Prozent deshalb deutlich höher als in anderen Gemeinden an diesem Abstimmungstag.
Grosse Freude in Aarauer Kulturkreisen. Die Stimmbevölkerung der Kantonshauptstadt sagt Ja zu Sanierung und Umbau der Alten Reithalle. Neben der Kaserne soll ein Zentrum für Tanz, Theater, Musik und zeitgenössischen Zirkus entstehen.
Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker (FDP) zeigt sich erfreut über das Resultat von rund 61 Prozent Ja-Stimmen. «Eine 6 vorne ist ein Zeichen dafür, dass das Projekt breit abgestützt ist.» Breit abgestützt sei inzwischen auch die Finanzierung, so Hilfiker. «Mit Kanton, Stadt und privaten Sponsoren können wir nun zu dritt dieses grosse Haus realisieren.»
Das Resultat zeigt, dass das Projekt breit abgestützt ist.
Seit 12 Jahren studiert man in Aarau an einer kulturellen Nutzung der Alten Reithalle herum. Geplant war ursprünglich ein grosses Theaterhaus. Vor einigen Jahren aber wurde das Konzept angepasst. Neu soll die Reithalle nicht nur für Theater, sondern auch als Halle für zeitgenössischen Zirkus und Konzertort für das Aargauer Sinfonieorchester «Argovia Philharmonic» genutzt werden.
Alle Aarauer Parteien hatten sich für das Projekt engagiert, dazu viele Kulturschaffende. Peter Jakob Kelting, der künftige Leiter der Alten Reithalle, zeigte sich ebenfalls erfreut über das Resultat. Die Alte Reithalle könne nun erhalten bleiben und in neuem Glanz erstrahlen. Gleichzeitig werde es aber kein Luxusbau.
Gegner feiern immerhin «Achtungserfolg»
Nur die SVP hatte sich gegen den Baukredit und das Projekt Alte Reithalle ausgesprochen. Sie stört sich unter anderem daran, dass die Alte Reithalle andere Kulturinstitutionen konkurrenzieren und hohe Folgekosten verursachen könnte. Über das Abstimmungsresultat zeigen sich die Gegner wenig erstaunt.
«Man musste mit einem Ja rechnen», sagt SVP-Frau Susanne Heuberger. Sie wertet das Resultat aber als Achtungserfolg. «Wir haben weit über unseren Partei-Stimmenanteil hinaus Leute von einem Nein überzeugen können.»
Wir haben weit über die Parteigrenzen hinaus überzeugen können.
Umbau und Sanierung der Alten Reithalle sind mit dem Volksentscheid vom Sonntag beschlossene Sache. Politisch könnte das neue Kulturzentrum aber weiterhin zu reden geben.
Stadtpräsident Hilfiker verspricht, dass die Institution nicht mehr als 1,8 Millionen Franken jährlich kostet im Betrieb – die Stadt steuert dazu fixe Subventionen von 530'000 Franken bei. Dazu kommen noch Produktionsbeiträge. Die SVP zweifelt diese Zahlen an, rechnet mit steigenden Betriebskosten und sagt, sie werde der Stadt auch in Zukunft sehr genau auf die Finger schauen.