Fast 2 Meter gross und 130 Kilogramm Wettkampfgewicht; Werner Günthör war einer der ganz grossen der Schweizer Leichtathletik. Dafür trainierte er hart, bis zu fünf Stunden am Tag. Der Lohn: Der Weltmeistertitel in Rom, 1987. Günthör stiess die Kugel 22,23 Meter weit. Darauf folgten zwei weitere WM-Goldmedaillen und eine Bronzemedaille an den Olympischen Spielen 1988.
Ich war oft alleine.
«Schweiz aktuell» besucht Günthör in Magglingen, wo er heute als Trainer, Sportlehrer und Besucherführer arbeitet. «Ich war unglaublich ehrgeizig», sagt er. Hier habe er einen Ort gefunden, wo er den Sport total ausleben konnte. «Es war nicht immer einfach, ich war oft alleine», aber sportlich habe es für ihn nur Magglingen gegeben. Heute gingen die Sportlerinnen und Sportler oft ins Ausland, um zu trainieren. Das sei für ihn nicht in Frage gekommen.
Extreme Belastung
Am Anfang seiner Karriere lebte Günthör während fast vier Jahren im nationalen Sportzentrum Magglingen. Viel Zeit verbrachte er im Kraftraum. «Was wir an Gewicht gestemmt haben, das war schon eine extreme Belastung; physisch und psychisch», erinnert er sich und nimmt eine Hantel in die Hand. Neben seinem Training hat er Französisch gelernt und die Ausbildung zum Sportlehrer begonnen.
Seit 38 Jahren mit Magglingen verbunden
Heute bildet er selber angehende Sportlehrerinnen und Sportlehrer aus. Er schaut sich in der Turnhalle um, wo gerade Vorbereitungen für eine Trainer-Tagung laufen. Die Sportwelt sei eine andere geworden, sagt er. «Aber der Magglingen-Geist ist immer noch da, der Sport entwickelt sich und wir helfen mit und sind dabei.» Seit 38 Jahren ist Werner Günthörs Leben eng mit Magglingen verbunden.