SRF News: Franz Steinegger, Präsident des Vereins Verkehrshaus Schweiz, das Museum steht heute in Luzern. Ursprünglich war es aber für Zürich geplant. Wie kam es nach Luzern?
Franz Steinegger: Die Gründungsversammlung 1942 hat in Zürich stattgefunden. Dort war das Who is Who der Schweiz versammelt. Die Planung ging aber nur sehr schleppend voran. Der damalige Stadtpräsident hat dann vorgeschlagen: Das Museum kommt nach Luzern. Dem haben Bern und die SBB zugestimmt und so wurde 1959 das Haus in Luzern eröffnet.
Der Verein Verkehrshaus Schweiz betreibt das Museum in Luzern. Mit über einer halben Million Besucherinnen und Besucher jährlich und 200 Angestellten sind die Dimensionen jedoch ganz andere als beispielsweise bei einem Turnverein – ist diese Vereinsstruktur noch zeitgemäss?
Ich kann mir keine andere Form vorstellen. Sonst wäre es eine öffentliche Anstalt wie ein öffentliches Museum – oder wir müssten eine Gmbh oder eine AG gründen, das wäre noch viel komplizierter. Die Trägerschaft durch einen Verein finde ich gut. Ausserdem kommt das auch dem Museum zugute, wir erhalten so Mitgliederbeiträge. Ausserdem haben wir eine grosse Fangemeinde, die sehr treu ist und einen grossen Beitrag leistet ans Verkehrshaus – finanziell und ideell.
Gegründet wurde der Verein mit 76 Persönlichkeiten, heute zählt er 370'000 Mitglieder – ein enormes Wachstum. Wie erklären Sie sich dieses Engagement fürs Verkehrshaus?
Alfred Waldis, der verstorbene Gründer und erste Direktor des Verkehrshauses war ein grosser Förderer und hat das Haus sehr bekannt gemacht. Heute ist es eine Attraktion mit nationaler Bedeutung. Durch diese Ausstrahlung gewinnen wir bis heute jedes Jahr weitere Vereinsmitglieder, in letzter Zeit haben wir praktisch jedes Jahr 1000 neue Mitglieder gewonnen.
Das Gespräch führte Marian Balli.