Verstecktes Fitnessprogramm – Einladung zum Autofahren – oder sinnvolle Massnahme? Wer im Kanton Zürich wohnt, muss damit rechnen, in Zukunft weiter bis zur Bus- oder S-Bahnhaltestelle gehen zu müssen als bisher. Die nächste Haltestelle darf künftig 750 Meter entfernt sein statt wie bisher 400 Meter. Dies hat der Kantonsrat mit 166 zu 50 Stimmen entschieden.
Der Kanton spart rund 20 Millionen Franken. Das Geld können wir dort einsetzen, wo es Sinn macht.
Bei der Feinerschliessung des öffentlichen Verkehrs hätten heute 95 neue Gebiete im Kanton Zürich Anspruch auf eine bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Mit der angepassten Verordnung würde die Zahl auf 38 sinken.So kann der Kanton 20 Millionen Franken sparen.
Ein starker ÖV nützt allen: Der Bevölkerung, der Wirtschaft, den Autofahrern und dem Klima.
Das mache Sinn, fand die zuständige Regierungsrätin. Die Linke stemmte sich vergeblich gegen das Ansinnen. Auch Randregionen hätten ein Recht auf gute ÖV-Verbindungen, sagte etwa Thomas Forrer. Zudem profitierten nicht nur die Passagiere von einem ausgedehnten öffentlichen Verkehr, sondern alle, inklusive Klima. Doch die Argumente der Linken hatten keine Chance.
Existierende Bushaltestellen nicht gefährdet
Hintergrund der neuen Regeln für den öffentlichen Verkehr war ein Grundsatzentscheid: 2014 war beschlossen worden, dass langfristig bei der Entwicklung des öffentlichen Verkehrs neue Gebiete keinen Vorrang haben sollen. Wichtiger sei die Beseitigung von heutigen Engpässen.