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A1-Überquerung Pfaffenhut und Schwarzdorn für Dachs und Hirsch

  • Mit dem Ausbau der Autobahn A1 auf sechs Spuren wird bei Niederbuchsiten SO eine Wildtierüberführung gebaut.
  • Damit die Tiere die Brücke wirklich benutzen, sollen davor auch noch Büsche und Sträucher gepflanzt werden. Sie bieten den Tieren auf dem offenen Feld Deckung.
  • Die betroffenen Landbesitzer können derzeit Einsprache machen gegen diese Pläne des Kantons Solothurn.

Karte
Legende: Mit einer Hecke (rot-gestrichelt) sollen die beiden Wälder (grün) miteinander verbunden werden. Der Hecke entlang und über die neue Wildtier-Brücke können die Tiere dann vom einen Wald in den anderen wechseln. zvg / Kanton Solothurn

Seit Jahren stauen sich die Hirsche in den Wäldern des Mittellands und kommen nicht mehr weiter. Der Weg in den Jura ist versperrt – von der Autobahn.

Bei Niederbuchsiten SO und Kestenholz SO will der Bund jetzt eine 60 Meter breite Brücke bauen – nur für Tiere: Dachs, Feldhase, Gämse, Luchs, Reh, Rothirsch und Wildschwein.

Die Brücke allein reicht aber nicht. Das Problem: Vor der Wildtierbrücke ist offenes Feld, und das lieben die Tiere nicht, weil sie nicht geschützt sind. Der Kanton Solothurn will auf dem offenen Feld deshalb eine Hecke pflanzen.

Sträucher, aber kein Wald

«Es werden einheimische Sträucher wie Pfaffenhütchen oder Geissblatt oder Schwarzdorn gepflanzt», erklärt Rolf Glünkin vom Amt für Raumplanung: «Die werden mehrere Meter hoch. Aber es werden keine Bäume gepflanzt. Die Hecke soll nicht zu Wald werden.»

Reh im Wald.
Legende: Bambi soll dank der Wildtierbrücke künftig sicher vom Mittelland in den Jura gelangen können. Keystone

Die Pläne für die Hecke liegen derzeit öffentlich auf. Betroffene Landbesitzer können Einsprache machen. Es sind vor allem Bauern. Der Kanton will, dass diese ihr Land behalten und dass es Landwirtschaftsland bleibt. Wegen der Hecke sollen sie aber eine Entschädigung erhalten.

Sichtschutz entlang der A1

Hase und Luchs wird die Hecke gut auf die neue Wildtierbrücke leiten. Für den grossen Hirsch braucht es aber noch mehr. Damit er nicht auf die Idee kommt, über die Autobahn zu springen, soll entlang des Autobahn-Zauns ein Flies auf eine Höhe von 1 Meter 60 angebracht werden.

Ob es auch bei der Eisenbahnlinie Oensingen-Olten und bei der Kantonsstrasse zusätzliche Schutzmassnahmen braucht, ist noch unklar. Der Kanton will abwarten und beobachten, bevor er allenfalls teure Wildwarnanlagen montiert.

Hilfe, die Wildschweine kommen!

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Die neue Wildtierbrücke ermöglicht nicht nur den Hirschen, vom Mittelland in den Jura zu gelangen. Sie wird auch dazu führen, dass vermehrt Wildschweine vom Norden in den Süden gelangen. Gibt es also wegen der Brücke künftig mehr Wildschwein-Schäden? Rolf Glünkin: «Man hofft, dass es zu weniger Massierungen kommt von Wildschweinen als heute, dass es also eine bessere Verteilung gibt und insgesamt nicht mehr Wildschäden entstehen sollten.»

Ein weiteres Hindernis für Tiere könnte das kanalisierte Flüsschen Dünnern darstellen. Es soll deshalb verlegt und auf rund 450 Metern aufgewertet werden, so dass es für Wildtiere besser passierbar wird.

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