Rund 3500 Personen haben am Wochenende auf Biels Strassen gegen das Umfahrungsprojekt A5-Westast demonstriert.
Allerdings: Das Mitwirkungsverfahren ist vorbei, das Plangenehmigungsverfahren bereits am Laufen. Lohnt sich der Widerstand also überhaupt noch?
Viel Kampfeswille bei den Gegnern
Durchaus, findet Urs Scheuss. Er ist Mitglied beim Komitee «Westast-so nicht!», sitzt für die Grünen im Bieler Stadtrat und ist Regionalgruppenleiter beim VCS. Alle drei Gruppen, in denen er Mitglied ist, wehren sich gegen den Westast. Damit ist Scheuss quasi der personifizierte Widerstand. Und mit viel Kampfeswille ausgestattet: «Wir werden in den nächsten Monaten ein fundiertes Alternativprojekt präsentieren.»
Wir wollen, dass der Kanton das aktuelle Projekt sistiert und eine alternative Variante prüft.
Scheuss fordert den Kanton nicht nur dazu auf, das Alternativprojekt zu prüfen, sondern regt eine Denkpause an: «Wir wollen, dass der Kanton das aktuelle Projekt sistiert und eine alternative Variante prüft – ohne die Autobahnanschlüsse, die mitten in der Stadt liegen.»
Bieler Gemeinderat kann sich Alternative vorstellen
Der Gemeinderat der Stadt Biel ist nicht grundsätzlich gegen einen Alternativvorschlag, hält Stadtpräsident Erich Fehr fest: «Wir stehen zwar hinter der aktuellen Projektvariante. Wenn aber eine Alternative vorliegt, die denselben Entlastungseffekt hat wie das bestehende Projekt, dann sind wir bereit, dieses Kanton und Bund zur Prüfung zu unterbreiten».
Wir sind bereit, ein Alternativprojekt prüfen zu lassen. Sofern es denselben Entlastungseffekt hat.
Beim Kanton hat man die Demonstration zur Kenntnis genommen. Ob dieser aber auch bereit ist, einen Alternativvorschlag zu prüfen, wird sich zeigen. Die zuständige Regierungsrätin Barbara Egger weilt zurzeit in den Ferien. Und will sich erst danach um das Geschäft kümmern.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis 17:30 Uhr)