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Aarauer Stadtrat will mehr ÖV Mehr Bus-Kunden dank dichterem Fahrplan?

Die Ausgangslage: In einem Versuch wurde der Fahrplan auf der Aarauer Buslinie 2 zwischen Bahnhof, Telli und Rohr verdichtet. Von Mitte Dezember 2019 bis Anfang März 2020 fuhren die Busse auf der Buslinie 2 am Abend bis 23 Uhr und auch am Samstag im Viertelstundentakt. Trotz der vergleichsweise kurzen Versuchsdauer war je nach Tag und Fahrtrichtung bereits eine Zunahme der Buspassagiere von 17 % bis 23 % in den Abendstunden zu verzeichnen. Für den Aarauer Stadtrat zeigt dieses Ergebnis deutlich: Die viel benutzte Linie 2 schöpft ihr Potenzial nicht aus.

Der neue Versuch: Dieses Mal soll der Versuch um 3 Jahre verlängert werden, der Viertelstundentakt soll nicht nur in den Abendstunden und an Samstagen, sondern auch noch an Sonntagen eingeführt werden. Heute fahren die Busse am Abend und am Sonntag im Halbstundentakt. Gelten soll der neue Fahrplan ab Dezember 2020.

Die Idee hinter dem Versuch: Wenn man den Takt verdichtet, dann benutzen auch mehr Leute den ÖV, findet der Aarauer Stadtrat. Das Problem von Halbstundentakten sei, dass dadurch an Bahnhöfen wie Aarau, wo die Züge anders als an Knotenbahnhöfen mehr oder weniger über die ganze Stunde verteilt ankommen und abfahren, teilweise Wartezeiten von bis zu 30 Minuten entstehen. Da schaffe der Viertelstundentakt eine Verbesserung: «Indem die Flexibilität der Reisenden erhöht und die Fahrzeiten aufgrund der geringeren Wartezeiten am Bahnhof Aarau deutlich reduziert werden, gewinnt der ÖV an Attraktivität», heisst es in der Botschaft des Stadtrats.

So geht es weiter: Die Kosten für den dreijährigen Versuch belaufen sich gemäss dem Stadtrat auf rund 560'000 Franken, rund ein Viertel davon würde der Kanton bezahlen, den Rest müsste die Stadt berappen. Ob sie das tut oder nicht, ob der Fahrplan verdichtet wird oder nicht, entscheidet der Aarauer Einwohnerrat voraussichtlich im Juni.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 19.5.2020, 6:31 Uhr ; 

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