Die bald 300-jährige Mühleschleuse in der Inneren Aare in der Thuner Altstadt ist bei Fluss-Surfern sehr beliebt. «Wir haben sie Monster getauft. Weil sie eine perfekte schnelle und hohe Welle macht, riesig für hiesige Verhältnisse», sagt Sandro Santschi. Er ist ein routinierter Surfer und Präsident des Vereins Flusssurfen Thun.
Tatsächlich staunen Touristen und Passanten über die akrobatischen Einlagen, die junge Surferinnen und Surfer unmittelbar unterhalb der Schleusentore bieten. «Für mich ist Surfen reines Gefühl. Die Kraft des Wassers und der Kampf mit der Welle ist wunderbar», sagt eine junge Frau vor dem Einstieg in die Aare beim Thuner Waisenhausplatz mitten in der Innenstadt.
Allerdings verändern sich Strömung und Welle, je nachdem wie die Schleusentore eingestellt sind. Und das Revier hat auch seine Tücken: Der Pfeiler der Mühlebrücke ist nahe und das Wasser ist nicht sehr tief und voller Felsbrocken. «Da gibt's halt mal einen Kratzer oder eine Beule am Brett», lacht Sandro Santschi.
So etwas gibt es sonst nur künstlich
Sandro Santschi ist ein routinierter Surfer und er weiss: «Eine Welle wie die Mühlewelle gibt's sonst nur in künstlichen, sehr teuren und energiefressenden Wavepools für grosse Wettbewerbe und Meisterschaften». Hier hat die Natur und ein historisches Schleusen-Bauwerk diese Voraussetzungen geschaffen.
Am Wochenende lanciert der Verein Flusssurfen Thun bei der Mühleschleuse nun einen Event, den ersten «River Surf Jam», bei dem viele Surfsportler aus dem In- und Ausland erwartet werden.
Die Mühleschleuse ist eine von zwei historischen Schleusen in Thun. Gesurft wird zuweilen auch bei der oberen Scherzligschleuse. Früher gab es hier auch grosse Meisterschaften mit Kajaks.