Viele Flussfische legen ihre Eier in lockerem Kies ab. Wie zum Beispiel die Nase in der Mündung der Suhre bei Aarau. Hier ist einer der bedeutendsten Nasenlaichplätze im Aargau. Am Freitag konnten hier Dutzende dieser gefährdeten Fische beobachtet werden.
Solche Laichgebiete will der Kanton künftig besser schützen. Mit Hinweistafeln sollen Spaziergänger darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie an gewissen Stellen nicht ins Wasser gehen dürfen, weil sie sonst die Fischeier zertrampeln.
Etwa 20 solche Tafeln will der Kanton in den nächsten zwei Jahren aufstellen. Die erste Tafel steht schon eine Zeitlang bei der Suhremündung in Aarau. Hier dürfen die Leute im April und Mai nicht zu den Kiesbänken gehen.
Es ist möglich, dass auch an beliebten Badeplätzen an der Reuss Verbotstafeln aufgestellt werden. Projektleiterin Tabea Kropf vom Kanton Aargau glaubt aber nicht, dass dies zu Konflikten führen wird.
Baden sei ja nur in der Laichsaison im Frühling verboten: «Im Mai gehen noch nicht so viele Leute ins Wasser. Die meisten gehen im Juni, Juli und August - und dann ist Baden erlaubt.»
Eigentlich besteht das Betretungsverbot bei Laichgebieten schon heute. Der Kanton Aargau wusste aber gar nicht so genau, wo überall die Fische ihre Eier ablegen. Deshalb hat er zusammen mit den Fischern alle Laichplätze erfasst und in einer Karte eingezeichnet.
Einer dieser Fischer ist Peter Tschudi. Er findet es wichtig, dass Laichgebiete besser geschützt werden. Auch wenn das Verbot bedeutet, dass er zum Fischen nicht mehr ins Wasser stehen darf. «Für jedes Ei, das man zertrampelt, ist es schade. Man kann vom Ufer aus fischen in dieser Zeit. Fischen an sich ist ja nicht verboten.»
Erfasst wurden die Laichgebiete von Nasen, Forellen, Äschen und Barben. Werden deren Laichgebiete besser geschützt, nütze das auch anderen Arten, betont Tabea Kropf. Zum Beispiel den Wasserinsekten, die in den Steinen Unterschlupf finden.
Das Ziel des Projekts ist, die natürlichen Laichgebiete der Fische zu erhalten. Wissenschaftliche Untersuchungen haben nämlich ergeben, dass das Aussetzen von gezüchteten Jungfischen nicht wie gewünscht funktioniert. Die Überlebenschance von Fischen ist viel höher, wenn sie sich auf natürliche Art vermehren.