Brigitta Luisa Merki arbeitet normalerweise mit Profi-Künstlern zusammen: Die bekannte Flamenco-Tänzerin und Choreografin hat sich nun für die Reihe «Tanz & Kunst Königsfelden» auf neues Terrain gewagt: Ihre Darstellerinnen und Darsteller sind im Teenager-Alter und besuchen die Schule in Neuenhof.
Brigitta Luisa Merki hatte 2013 mit ihrer professionellen Gruppe Flamencos en route ein Stück zum Thema «Babel» in der Klosterkirche aufgeführt. Das aktuelle Stück habe damit aber rein gar nichts zu tun, erklärt Merki gegenüber Radio SRF. «Das Thema habe ich wieder aufgenommen, sonst aber ist das eine ganz eigene Geschichte.» Das Thema ist das babylonische Sprachengewirr, welches durch die 130 Schülerinnen und Schüler aus Neuenhof quasi lebendig dargestellt werden kann.
«Von Schülern», nicht nur «mit Schülern»
«babel.überall» ist aber eben nicht nur ein Kunstprojekt, sondern auch ein pädagogisches Projekt. Merki und verschiedene Künstler haben während eines halben Jahres den Schülerinnen und Schülern in ihren Klassenzimmern verschiedene Kunstformen näher gebracht. «Es gab Klassen, die haben sich sofort für Hiphop entschieden oder dafür, am Bühnenbild zu arbeiten. Am Schluss war es so, dass wir alle Schülerinnen und Schüler in das Projekt eingebunden haben», erklärt Brigitta Luisa Merki.
Entstanden ist dabei ein buntes Programm, ein «sehr sinnliches» Programm, wie Merki betont. «Wir haben nicht ein Stück geschrieben und die Schüler dann darin eingebunden. Sondern wir haben die einzelnen Arbeiten der Schüler zu einem Ganzen dramaturgisch verbunden.» Präsentiert wird nun Tanz, Rhythmus, Klang, Sprache und ein aufwändiges Bühnenbild.
«Ich muss streng sein»
Die Arbeit mit den Jugendlichen macht Brigitta Luisa Merki und den verschiedenen beteiligten Künstlern offensichtlich Spass. Aber sie ist auch anstrengend: «Die Schüler müssen Disziplin zeigen, sie müssen gehorchen. Das ist natürlich keine einfache Aufgabe. Für mich bedeutet es: Ich muss ziemlich streng sein», sagt Brigitta Luisa Merki.
Und fügt sofort an: «Streng im Sinne von klar sein. Und mit Respekt. Wir haben Respekt vor den Schülern, aber wir verlangen auch Respekt von Ihnen. Und wir wollen sehen, dass sie mit ganzem Herzen dabei sind. Darüber muss man immer wieder sprechen.»
Das Resultat dieser harten Arbeit ist ab Freitag, 23. Mai 2014, in der Klosterkirche Königsfelden zu sehen.