Das Gericht bezeichnete die Tat des 61-jährigen Kosovaren als skrupellos. Er habe die Tat geplant. Die Richter verurteilten den Mann daher wegen Mordes zu 16 Jahren Gefängnis. Damit blieben sie nahe beim Antrag der Staatsanwaltschaft. Diese hatte 18 Jahre Gefängnis gefordert. Die Verteidigung hatte auf vorsätzliche Tötung plädiert und eine Haftstrafe von 7 Jahren gefordert.
Weiterzug ans Obergericht nicht ausgeschlossen
Im Anschluss an die Urteilsverkündung am Mittwochabend bezeichnete der Pflichtverteidiger des Verurteilten die Strafe als «recht hoch». Bis nächste Woche soll klar sein, ob das Urteil an das Obergericht weitergezogen wird.
Der Verurteilte hat am 25. März 2011 seine Frau umgebracht. Der damals 59-jährige Mann töte seine Ehefrau mit 23 Messerstichen. Zuvor hatten Nachbarn und Handwerker die Schreie der Frau gehört. Als die Handwerker die Wohnung der beiden betraten, fanden sie eine blutüberströmte Frau.
Motiv der Tötung ist nicht bekannt
Mehrere Augenzeugen berichteten später, dass der Täter kurz nach der Tat mit einem Auto weggefahren sei. Der Kosovare war zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs zum nächsten Polizeiposten. Dort stellte er sich freiwillig und gab seine Tat zu. Die Kantonspolizei Aargau ging damals von einem Beziehungsdrama aus und nahm den Kosovaren umgehend in Haft.
Das Motiv für diese brutale Tat blieb jedoch lange Zeit im Dunkeln. Die Kantonspolizei vermutete eine Auseinandersetzung der beiden Eheleute. Diese soll sich demnach in der Wohnung der beiden abgespielt haben, im Quartier «Damm». Nun soll die Verhandlung vor dem Aarauer Bezirksgericht für mehr Klarheit sorgen. Am frühen Mittwochnachmittag hat der Prozess begonnen und dauert bis am Abend.
Die Aargauer Staatsanwaltschaft verlangt eine 18jährige Haftstrafe für den geständigen Kosovaren. Die Verteidigung verlangt sieben Jahre Haft für den Mann. Es werden viele Zeugen erwartet, gerade weil viele Personen an jenem 25. März 2011 die brutale Tat mitbekommen haben und nun aussagen werden. Wann der Richter das Urteil bekannt geben wird, ist noch nicht bekannt.