Der Wortlaut der Volksinitiative «JA! für euse Wald» ist am Freitag im kantonalen Amtsblatt erschienen, am Montag wollen die Initianten mit der Unterschriftensammlung beginnen.
Abgeltung für «besondere Leistungen»
Die Volksinitiative will das aargauische Waldgesetz ändern. Demnach soll der Kanton dazu verpflichtet werden, jährlich 25 Franken pro Kantonseinwohner in den Wald zu investieren. Dadurch würden die Beiträge, die der Aargau an die Waldpflege zahlt, jährlich von 5 Millionen auf 16 Millionen Franken ansteigen. Dieses Geld solle in «besondere Leistungen» investiert werden.
Keine Angaben machen die Initianten über eine mögliche Finanzierung ihres Anliegens. Woher die zusätzlichen 11 Millionen Franken aus dem Kantonsbudget kommen sollen bleibt damit offen.
Als «besondere Leistungen» werden im Initiativtext unter anderem naturschutzbedingte Nutzungsverzichte oder Pflegemassnahmen, die nachhaltige Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit für die Jungwaldpflege und Plegemassnahmen im Schutzwald genannt. Auch Leistungen zugunsten der Erholung der Bevölkerung sollen finanziell abgegolten werden.
Die Initianten wollen dem Kanton zudem die Möglichkeit geben, dass dieser für Massnahmen und für die Erfüllung von Aufgaben, die der Walderhaltung und der Sicherung nachhaltiger Waldleistungen dienen, projektbezogene oder pauschale Beiträge entrichten kann.
Förster sprechen von «prekärer Situation»
Dem Initiativkomitee gehören der kantonale Försterverband, der Waldwirtschaftsverband und der Verband der Ortsbürgergemeinden an. Mit dabei sind auch Grossräte aus den Parteien SVP, FDP, CVP und SP, sowie der Präsident des Bauernverbands und der Geschäftsführer der Umweltorganisation Pro Natura.
Mit dem Geld des Kantons will das Initiativkomitee die «prekäre Situation» der aargauischen Waldbesitzer verbessern. Ein Grossteil des Waldes gehört den Ortsbürgergemeinden, die über keine eigenen Steuereinnahmen verfügen.
Während Generationen habe die Gesellschaft vom Wald und den Erlösen aus dem Wald leben können. Der Preiszerfall beim Holz, Witterungsextreme und neu auftretende Baumerkrankungen setzten jedoch dem Wald stets mehr zu. Anderseits würden die Ansprüche der Öffentlichkeit an den Wald stets grösser.