Richner ist Vater von drei Kindern, gelernter Agro-Ingenieur und Landmaschinenmechaniker. Zuletzt war er Mitglied der grossrätlichen Einbürgerungskommission. Zuvor sass er während acht Jahren in der Kommission für Umwelt, Bau, Verkehr, Energie und Raumordnung. Seine Hobbys seien Tüfteln, Gitarre spielen, Jassen und Tontechnik, schreibt Richner auf der Parteiwebsite.
22 Jahre aktive Politik für den Aargau
Er war 22 Jahre im Einsatz für die Evangelische Volkspartei EVP. Am Dienstag politisierte Richner zum letzten Mal im Aargauer Parlament. Er habe gerne mitgearbeitet, bilanzierte Richner. Lösungen zu finden für den Aargau, für die Umwelt, für die Bevölkerung, das habe ihn gereizt.
Mundart ist pragmatisch. Im Kanton Solothurn geht es auch. Warum nicht in unserem Parlament?
Richner machte zum Beispiel regional Schlagzeilen, weil er den Kanton zwang, eine Brücke über die Aare bei Auenstein sicherer zu machen. Weiter beschäftigte er sich auch mit staatspolitischen Fragen, unter anderem mit dem Stimmrechtsalter 16.
Er habe gerne Themen angestossen, sagt Richner. Am wenigsten habe ihm die Debatte rund um die Umfahrung Mellingen im Rat gefallen, sagte Richner im Gespräch. Die Willkür im Parlament habe ihn damals nicht überzeugt.
Singen zum Abschied im Parlamentssaal nicht erlaubt
Gerne hätte sich Richner im Parlament mit einem Chanson verabschiedet. Das wurde ihm aber vom Ratsbüro nicht erlaubt. Deshalb sagte er mit einigen Worten «Auf Wiedersehen». Das Schreiben verfasste er extra in Mundart. Der Grossratspräsident hatte es beim Verlesen des Schreibens also nicht ganz einfach.
Immerhin: Die musikalische Darbietung hat Richner im Gespräch mit Radio SRF im Studio dann nachgeholt. Sehr zu seiner Freude, sagte Richner. Als SRF-Freitagsgast blickte er im Gespräch auf seine Politkarriere zurück.
Gärn hätti mi vo eu mit es paar Wort und mit Hilf vo mim Hobby, Chansons singe mit Gitarrebegleitig, meteme Mani Matter Lied, verabschiedet.
Klar, beim Dresscode habe er manchmal nicht ganz den Regeln entsprochen, gibt Richner zu. Er bedanke sich nach all den Jahren für die Geduld und möchte sich entschuldigen, falls er Personen auf die Füsse getreten sei, sagte Richner in seiner Abschiedsrede.
Er freue sich künftig auf mehr Freizeit und auch darauf zu reisen, meinte der Vollblutpolitiker gegenüber Radio SRF. Als Selbstständiger und Hausmann gehe ihm die Arbeit nicht aus, meinte Richner im Interview. Es wird auch in meinem Dorf Auenstein auch noch viel zu politisieren geben, ist Richner überzeugt.