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Bild 1 von 5. Christian Tesini ist beim Kanton Aargau für die Biber zuständig. Die Tiere seien innerhalb des Kantons gewandert, sagt er. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 5. Auch rund um die Aargauer Suhre leben viele Biber. Die Biberspuren entlang des Gewässers zeugen davon. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 5. Biberspuren findet man im Aargau an praktisch allen Gewässern. Gewisse Flüsse scheinen aber beliebter als andere. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 5. Ein Biberdamm im Rohrer Schachen. Der Biber ist in der Auenlandschaft Aarau Rohr besonders aktiv. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 5. Auch im Kanton Solothurn sind die Biber aktiv. Hier Biberspuren an der Aare in Olten. Bildquelle: SRF.
Im Winter 2013 wurden sämtliche Gewässer nach Biberspuren abgesucht. Der Befund: Schätzungen zufolge leben derzeit 270 Tiere an Aargauer Gewässern. Insgesamt wurden 46 Familienreviere und 31 Einzel- oder Paarreviere festgestellt. Dies entspricht in etwa den Befunden der letzten Biberbestandeserhebung aus dem Jahr 2008, wie das Magazin «Umwelt Aargau» berichtet.
Werden aber die einzelnen Gewässer genauer betrachtet, zeigen sich deutliche Unterschiede. Seit 2008 ist die Anzahl Reviere an Rhein, Aare und Limmat zurückgegangen. An der Reuss sowie an den Bächen leben heute jedoch mehr Biber als vor fünf Jahren. Die Zunahme des Bestandes in der südlichen Kantonshälfte kommt nicht unerwartet.
Biber haben Revier auf der Suche nach Nahrung verlassen
«Auch im Süden des Kantons Aargau gibt es für den Biber attraktive Gewässer, es war nur eine Frage der Zeit, bis er sich dort ausbreitet», sagt Christian Tesini vom kantonalen Departement Bau Verkehr und Umwelt gegenüber dem Regionaljournal von Radio SRF.
Dazu komme, dass sich an den grösseren Gewässern im Norden viele Biber niedergelassen haben. Es sei an gewissen Stellen eng geworden, die Nahrung knapp. Dies könne auch ein Grund für die Wanderung sein. Wissenschaftliche Erkenntisse gebe es aber nicht.
Der Biber hat seit der letzten Bestandesaufnahme im Jahr 2008 offenbar auch Gefallen an Bächen gefunden. Laut Tesini ist der Aufbau eines Reviers an einem kleinen Gewässer aber deutlich schwieriger als an Flüssen. «Bäche sind tendenziell näher an Siedlungsgebieten und an Strassen, viele Biber werden überfahren», weiss der Fachmann.
Zunahme von Krankheiten wie dem Fuchsbandwurm
Weiter kommt der Bericht des Kantons zum Schluss, dass die Biber im Aargau mit Krankheiten zu kämpfen haben. Krankheiten sind die zweithäufigste Todesursache der Tiere, am häufigsten sterben sie infolge von Verkehrsunfällen. Die toten Tiere werden wenn möglich untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass sie immer häufiger an Krankheiten leiden.
Fuchsbandwurm, bakterielle Infektionen, Lungenentzündung - diese Krankheiten wurden am häufigsten diagnostiziert. Tesini vermutet, dass die Zunahme von Krankheiten eine Folge davon ist, dass die Biber in einigen Revieren ihren Lebensraum «übernutzt und einzelne Flussabschnitte zu dicht besiedelt» haben. Aber: «Die Situation ist nicht besorgniserregend», so Tesini im Regionaljournal Aargau Solothurn.