Die vier Regierungsratskandidatinnen und der Regierungsratskandidat dürften mit unterschiedlicher Unterstützung aus den rechnen. Realistische Wahlchancen haben Franziska Roth (SVP), Yvonne Feri (SP) und Maya Bally (BDP). Im zweiten Wahlgang auch dabei sind die beiden «Aussenseiterkandidaten» Pius Lischer (IG Grundeinkommen) und Jil Lüscher (parteilos). Wie sehen die Wahlchancen im Detail aus?
Franziska Roth (SVP)
Die Brugger Gerichtspräsidentin hat im ersten Wahlgang von den Nicht-Gewählten am meisten Stimmen geholt. Sie hat die stärkste Aargauer Partei im Rücken, die SVP.
Jeder dritte Aargauer Wähler bzw. jede dritte Aargauer Wählerin hat die SVP gewählt bei den Parlamentswahlen vom 23. Oktober. Auch die FDP unterstützt die SVP-Kandidatin Franziska Roth offiziell.
Ich sehe meine Wahlchancen als intakt. Aber es bleibt offen bis am Schluss.
Yvonne Feri (SP)
Yvonne Feri hat ein paar hundert Stimmen weniger geholt als Konkurrentin Franziska Roth. Feri darf nicht nur auf die Unterstützung der eigenen Partei zählen, sondern auch auf die Stimmen aus dem grünen Lager zählen.
Das ist etwas ein Viertel aller Wähler. Das alleine reicht aber wohl kaum. Feri, die aus Wettingen kommt, bräuchte auch Stimmen aus der Mitte, um gewählt zu werden.
Ich werde Stimmen aus der Mitte holen, das haben die Analysen gezeigt.
Maya Bally (BDP)
Der zweite Wahlgang steht unter dem Motto «Kampf um die Mitte-Stimmen». In der Mitte ist Bally zu Hause. Ihr Problem: Ihre Partei, die BDP, hat bei den Parlamentswahlen nur 2,7 Prozent Wähleranteil erreicht und hat damit keine eigene Fraktion mehr.
Trotzdem gibt sich Maya Bally aus Hendschiken zuversichtlich. Regierungsratswahlen seien auf die Person und nicht nur auf die Partei bezogen.
Mein Unterstützungskomitee hat viele Mitglieder aus FDP, CVP, BDP, EVP und GLP. Auch auch von der SVP und SP könnte ich Stimmen holen.
Jil Lüscher (parteilos)
Jil Lüscher aus Zofingen hat im ersten Wahlkampf rund drei Mal weniger Stimmen geholt als Feri oder Roth. Trotzdem tritt sie im zweiten Wahlgang am 27. November nochmals an.
Versuchen will sie es, auch wenn sie sich keine Illusionen macht, wie sie gegenüber Radio SRF sagt. Sie kandidiert ohne Partei im Rücken und ohne Erfahrung in der Politik.
Eine Nicht-Kandidatur bedeutet keine Chance. Wenn ich kandidiere, habe ich aber eine Chance.
Pius Lischer (IG Grundeinkommen)
Geht es um ein hohes politisches Amt, steht er garantiert auf der Kandidatenliste: Pius Lischer aus Oberrüti.
Seit Jahren kandidiert der parteilose Freiämter für den Stände- oder Regierungsrat, selbst in den Bundesrat wollte er. Seine Vision ist immer die Gleiche; das bedingungslose Grundeinkommen.
Ich hoffe auf gute Chancen. Ich würde Menschen und nicht Gesetze vertreten.
(Bildnachweis Front: Colourbox)