Aargau Solothurn - 40 Jahre Kehricht-Verbrennungsanlage Kebag Zuchwil
In den 1970er-Jahren wurden in der Schweiz viele Kehrichtverbrennungsanlagen gebaut, auch die Kebag in Zuchwil entstand in dieser Zeit. Ein Blick zurück auf die Geschichte und die Zukunft einer der grössten KVA im Land.
Als die Kehrichtverbrennungsanlage in Zuchwil gebaut wurde, sei das primäre Ziel gewesen, den Abfall möglichst schnell entsorgen zu können, erklärt Kebag-Dirketor Markus Juchli. Die Anlagen waren zu dieser Zeit richtige Dreckschleudern, aus den Kaminen kam der nicht gross gefilterte Rauch der Verbrennung.
Das habe sich in den letzten 40 Jahren allerdings stark verändert, so Juchli. Heute steigt aus den Kaminen der Kebag nur noch Wasserdampf. Zurück bleibt nach der Abfallverbrennung einzig ungiftige Schlacke, die in einer Deponioe landet. Zuvor wird die Schlacke von Metallen wie Stahl, Kupfer oder Aluminium befreit. Diese Metalle werden verkauft.
Ebenfalls speziell behandelt wird in Zuchwil die Flugasche, feinster Staub im Rauch. Die Kebag filtert daraus Zink, dabei hat sie eine Pionierrolle in der Schweiz inne.
Ersatz für die Kebag in der Planung
Mit 40 Jahren habe die Anlage nun bald ihr Lebensende erreicht, so Kebag-Direktor Markus Juchli. Eine neue Kehrichtverbrennungsanlage ist deshalb geplant. Bis 2025 soll sie neben dem heutigen Standort gebaut werden, die Kosten belaufen sich auf rund 400 Millionen Franken. Nächstes Jahr entscheiden die Aktionäre über die Pläne.
Aktionäre der Kebag sind die meisten der über 200 Gemeinden in der Region von Grenchen bis Olten und im bernischen Oberaargau, die ihren Abfall in Zuchwil verbrennen lassen. In diesem Einzugsgebiet leben 500'000 Personen.
Dieser Siedlungsabfall lastet die Kebag zu rund 90 Prozent aus. Der Rest, bis zur Vollauslastung, wird mit Industrieabfällen aus der ganzen Schweiz gedeckt. Dass die Öfen vollständig ausgelastet ist, ist laut Markus Juchli aus zwei Punkten wichtig: Zum einen werden mit der Abwärme aus der Kehrichtverbrennung immer mehr Wohnungen per Fernwärmenetz beheizt. Zum anderen produziert die Kebag mit der Abwärme Strom im Umfang eines kleinen Flusskraftwerks, den sie ins Netz einspeist.
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