Der Passagier-Schwund ist gross. In nur einem Jahr hat der Busbetrieb Aarau 6,8 Prozent seiner Gäste verloren.
«Wir sind ein wenig besorgt über den starken Passagierrückgang», so Mathias Grünenfelder, Direktor von AAR Bus und Bahn. «Bei der Analyse der Gründe sind wir sehr tief gegangen. Ein Hauptgrund ist sicher das schöne Wetter letztes Jahr.» Anstatt den Bus nahmen Pendler und Schüler lieber das Velo oder das Töffli.
Unpünktliche Busse
Neben dem schönen Wetter sieht Grünenfelder im Interview mit Radio SRF aber auch die Probleme mit der Zuverlässigkeit der Busse als Grund für den Rückgang. Die Busse würden häufig im Stau stecken und könnten deshalb den Fahrplan nicht einhalten. Auch deshalb würden Buspassagiere lieber auf andere Verkehrsmittel umsteigen, um an den Bahnhof zu fahren.
Immer mehr sei auch das E-Bike eine Alternative zum Bus, so Mathias Grünenfelder. Vor allem auf längeren Strecken sei das Elektrovelo zum Konkurrenten geworden.
Umstellung des Schulsystems mit ein Grund
Merkbar auf die Passagierzahlen ausgewirkt hat sich für den Busbetrieb Aarau BBA auch, dass im Kanton Aargau das Schulsystem umgestellt wurde. Weil Schülerinnen und Schüler nun sechs anstatt fünf Jahre die Primarschule besuchen, müssten sie ein Jahr später aus den Vorortsgemeinden nach Aarau in die Oberstufe fahren. Somit habe die BBA auf einen Schlag Tausende Fahrgäste verloren, so der Direktor. Diese Zahl werde sich nun aber einpendeln.
Wegen der gesunkenen Passagierzahlen hat die BBA die Anschaffung neuer Gelenkbusse verschoben. Es brauche zuerst eine vertiefte Analyse, bevor man diese grosse Investition tätige, erklärt Mathias Grünenfelder diese Massnahme.
Man müsse über die Bücher, das Angebot und die Kosten zu hinterfragen. Er rechnet aber damit, dass das bestehende Angebot erhalten bleibt. In Aarau und der Umgebung werde rege gebaut. Grünenfelder hofft, dass die neuen Einwohner seinem Unternehmen auch mehr Fahrgäste bringen.