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Aargau Solothurn Aarburg duldet kein Glas auf dem Friedhof

Seit knapp einem Jahr kämpft eine junge Witwe darum, dass ein Grabstein für ihren verstorbenen Mann auf dem Friedhof Aarburg aufgestellt werden darf. Die Gemeinde verbietet dies, weil auf dem Stein Sterne aus Glas sind.

Drei Sterne schmücken den Grabstein den Patrizia Medela für ihren verstorbenen Mann ausgesucht hat. Die drei Sterne symbolisieren ihre Familie. Ein Stern für den verstorbenen Mann, ein Stern für die Witwe und ein Stern für den 5jährigen Sohn.

«Ich kann so nicht abschliessen»

Der Grabstein steht jedoch noch immer bei der Bildhauerei wo die Witwe ihn bestellt hat. Denn die Gemeinde Aarburg verbietet der Witwe den Stein auf dem Friedhof auf das Grab ihres Mannes zu stellen. Dies weil die drei Sterne aus Glas sind.

«Ich kann so einfach nicht abschliessen», beklagt sich Patrizia Medela, «ich möchte diesen letzten Schritt der Trauer mit meinem Sohn machen können und auf dem Friedhof trauern.»

Glas ist auf dem Friedhof Aarburg nicht erlaubt

Im Aarburger Friedhofsreglement kommt das Material Glas nicht vor.
Legende: Im Aarburger Friedhofsreglement kommt das Material Glas nicht vor. Keystone

Der zuständige Gemeinderat Rolf Walser begründet das Verbot des Gemeinderates so: « Im Friedhofsreglement wird eine abschliessende Aufzählung von Material und Bearbeitungsmöglichkeiten aufgezählt. Und da kommt das Material Glas nicht vor.»

Der Inhaber der Bildhauerei, welche den Grabstein hergestellt hat, versteht die Haltung des Gemeinderates nicht. «In der Nachbargemeinde Rothrist steht ein ähnlicher Grabstein, ebenfalls mit Glassternen» so Fritz Scheidegger.

Aarburger Gemeinderat diskutiert nach den Sommerferien

Ausserdem stehe im Friedhofsreglement der Gemeinde Aarburg dass Ausnahmebewilligungen möglich sind. Dazu Gemeinderat Rolf Walser: «Es gibt keinen Grund eine Ausnahmebewilligung zu erteilen, denn wir haben bis jetzt noch nie eine Ausnahmebewilligung erteilt.»

Immerhin will sich der Gemeinderat nach den Sommerferien nochmals mit dem Thema befassen. «Wir werden überlegen was wir an den Abläufen verbessern können. Ob der Entscheid aber umgestossen wird, kann ich nicht beurteilen.», so Gemeinderat Rolf Walser. Genau dies hofft nun jedoch die junge Witwe.

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