Eine künstliche Bucht und eine dicht bewachsene Aue direkt neben der Stadt: So will eine Mehrheit der Aarauer Politik das Gebiet östlich der Kettenbrücke attraktiver machen. «Aufwertung Aareraum Ost» nennt sich das Projekt: Die Stadt soll dafür 2,4 Millionen Franken locker machen, zusätzliche 1,2 Millionen Franken kommen aus dem Agglomerationsprogramm des Bundes.
Befürworter: Mehr Natur und mehr «Leben» an der Aare
Mit diesem Geld liessen sich «gleichzeitig die landschaftlichen und ökologischen Qualitäten des Flussabschnitts und die Erlebnis- und Nutzwerte für eine breite Bevölkerung markant verbessern», schreibt die Stadtregierung in der Abstimmungsbotschaft. Kurz: Die wachsende Stadt Aarau soll sich mit diesem Projekt am Fluss eine Art «grüne Oase» erhalten.
Zu den Plänen gehört auch die Verschiebung der geschätzten «Schwanbar». Das provisorische Restaurant steht heute in einer Grünzone und darf deshalb nur zwei Monate pro Jahr betrieben werden. Künftig läge das Areal direkt in der neuen Auenlandschaft. Juristisch ist dies eine Zone für öffentliche Bauten, die auch eine weitergehende Nutzung zulässt. Die Betreiber der «Schwanbar» sprechen sich deshalb für das Projekt aus.
Weichen müssten dafür unter anderem 34 Parkplätze, die heute an der engsten Stelle zwischen Fluss und Mühlemattstrasse stationiert sind und gemäss Stadtrat «die Erholungsnutzung» beeinträchtigen.
Gegner: «Teures und unnötiges Wunschprojekt»
Diese Parkplätze führt allerdings auch das Referendumskomitee als Argument ins Feld: Deren Aufhebung schade dem städtischen Gewerbe, heisst es. Die Parkplätze seien notwendig, um die Belebung der Innenstadt voranzutreiben. Dazu spülten sie jährlich 70'000 Franken in die Kasse.
Überhaupt ist das Geld das Hauptargument der Gegner: Die Investitionen «passen nicht zu den aktuellen Sparbemühungen», schreibt das Referendumskomitee. Die geplante Aufwertung des Aareraums sei ein «teures und erst noch unnötiges Wunschprojekt».
Diese Argumente hatten SVP und FDP bereits im Einwohnerrat vorgebracht: Das Projekt «Aareraum Ost» wurde im Stadtparlament allerdings trotzdem genehmigt. Wenn auch knapp, mit 23 zu 20 Stimmen. Der Ausgang der Referendumsabstimmung ist unter diesen Vorzeichen noch ziemlich offen.
Im westlichen Teil des Aareraums hat die Stadt übrigens bereits ähnliche Projekte umgesetzt: Dort gibt es Treppen an die Aare und ein weiteres Sommer-Restaurant.