Es sind keine schöne Szenen neben den Kantonsstrassen. Säcke mit Abfall, alte Pneus oder ganze Möbel werden einfach am Strassenrand abgeladen. Dort, wo dies häufig vorkommt, prüft der Kanton nun den Einsatz von Videokameras. Dominik Studer des Aargauer Verkehrsdepartements hat gegenüber Radio SRF eine entsprechende Meldung des Sonntagsblicks bestätigt.
Neben der Videoüberwachung diskutiere man auch über andere Massnahmen, so Studer. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, die Abfallbehälter bei den Haltestellen abzumontieren. Damit würde man die Leute vielleicht weniger einladen, den Abfall dort zu deponieren, meint Dominik Studer. Es müsse auch jeden Fall etwas unternommen werden. Pro Jahr nehme der wild deponierte Abfall um fünf bis zehn Prozent zu. Dies verursache dem Kanton bereits jetzt Kosten von rund einer Million Franken.
Umstrittene Videokameras
Die Installation von Videokameras dürfte sich jedoch schwierig gestalten. Dazu braucht es die Bewilligung der Aargauer Datenschützerin Gunhilt Kersten. Wie Kersten gegenüber dem Regionaljournal sagte, sei bisher noch kein Gesuch von Seiten des Kantons eingetroffen. Gesuche müsste man in jedem Fall einzeln prüfen. Ein Bewilligung gäbe es nicht im jedem Fall. Einerseits müssten bereits alle anderen möglichen Massnahmen, wie etwa Patrouillen, ausprobiert worden sein.
Andererseits müsste der Ort angeschaut werden. So wäre eine Videoüberwachung auf einem Pannenstreifen zum Beispiel weniger problematisch als auf einem Picknickplatz. Es gehe immer um die Frage, was höher zu gewichten sei: Die Privatsphäre oder einen Abfallsünder zu erwischen. Das Hauptproblem der Videoüberwachung sei immer, dass sich alle Leute in ihren Bewegungen eingeschränkt fühlten – auch wenn niemand etwas Unrechtes tut.