UMA, so sagen die Behörden unbegleiteten minderjährigen Asylbewerbern, welche in die Schweiz kommen. Der Kanton Aargau brachte sie bis vor kurzem in regulären Asylunterkünften unter, zusammen mit erwachsenen Asylbewerbern. Kritiker sagten, das sei nicht in Ordnung, man müsse die UMA speziell betreuen. In der Folge änderte der Kanton seine Praxis.
Heute werden die UMA in der Regel nicht mehr in Asylunterkünften für Erwachsene untergebracht. Im März dieses Jahres richtete der Kanton in der Asylunterkunft Südallee in Suhr eine Etage speziell für sie ein. Im Mai eröffnete er in Aarau eine Unterkunft hauptsächlich für unbegleitete minderjährige Asylbewerber. 25 UMA wohnen zurzeit dort, sie werden durch Fachpersonen der Stiftung Wendepunkt betreut.
Kanton konnte sich vorbereiten
Die Unterkünfte in Aarau und Suhr reichen aber nicht aus. Wie das kantonale Sozialdepartement am Mittwoch mitteilt, hat es in Suhr eine zweite Etage für UMA eröffnet. Der Bedarf an diesen Plätzen sei gestiegen, weil die Zahl der UMA gestiegen sei, sagt Departementssprecherin Daniela Diener. Diese Entwicklung komme indes nicht überraschend.
«Wir wussten, dass mehr unbegleitete minderjährige Asylbewerber kommen würden. Dies zeigten die Prognosen des Bundes», erklärt sie. Man habe deshalb nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten Ausschau gehalten. Und: Die Suche ist noch nicht zu Ende.
Es kommen wahrscheinlich noch mehr unbegleitete minderjährige Asylbewerber im Laufe des Jahres.
Aktuell sind dem Kanton Aargau 93 UMA zugewiesen (Stand Juni 2015). 29 von ihnen wohnen in Suhr. Platz hat es für 46. Früher oder später reiche dies nicht mehr aus, so Sprecherin Daniela Diener. Die Prognosen deuteten darauf hin, dass die Zahl der UMA weiter steigen werde. Deshalb setze der Kanton seine Suche nach geeigneten Unterbringungs- und Betreuungsmöglichkeiten fort.