Der Biber hat die Lebensräume an den grossen Flüssen besetzt. Nun ist zu beobachten, dass er auch die kleinen Seitenbäche und Kanäle in Besitz nimmt.
Der Biber fällt Bäume, gestaltet Flussläufe neu mit seinen Dammbauten und trägt so zur Dynamik in Flusslandschaften bei. «Vielerorts ist ein positiver Effekt auf die Biodiversität nicht zu übersehen», stellt die Solothurner Regierung fest.
Sie macht aber folgende Anregungen:
- Der Bund will nach dem Grundsatz «Verhütung vor Vergütung» handeln. Der Regierungsrat verlangt deshalb, dass sich der Bund finanziell an der Verhütung von Biber-Schäden beteiligt.
- Der Biber soll aus Siedlungsräumen, die durch Überschwemmungen gefährdet sind, ferngehalten werden.
- Dämme, die Überschwemmungen verursachen oder die zu Rückstaus in Drainagen führen, sollen entfernt werden.
- Der Bund soll Klartext reden und sagen, dass er problematische Biber töten will. Denn laut Biber Konzept Schweiz soll es keine Umsiedlungen aus Problemgebieten geben.
Schäden nicht dramatisieren
Bei den von den Bibern verursachten Schäden setzen beide Kantone auf einen «pragmatischen Umgang» mit der geschützten Wildtierart. Das geht aus den Stellungnahmen der Regierungen vom Montag an das Bundesamt für Umwelt hervor.
Weil die Biber auch in kleineren Gewässern wieder heimisch geworden sind, nimmt der Druck auf gewässernahe Infrastrukturanlagen merklich zu. In der Schweiz leben derzeit rund 2800 Biber.
Zu Problemen kommt es, wenn Biber mit ihren Dämmen ein Gewässer stauen und auf diese Weise das angrenzende Landwirtschaftsland unter Wasser setzen. Biber können indirekt auch Wanderwege entlang von Flüssen oder Bauten für den Hochwasserschutz beschädigen.
Die Biber fällen fleissig Holz und bauen Kanäle sowie eigentliche Burgen in den Flüssen. Beide Kantone begrüssen es, dass sich wieder mehr Biber in den Gewässern tummeln. Diese einheimische Art trage als aktiver Lebensraumgestalter viel Positives zur Vielfalt und zur Dynamik der Gewässer bei, hält der Kanton Aargau fest.