Beim Verbot geht es um den Schutz der Tiere. «Das Füttern durch Menschen verändert die natürlichen Prozesse der Tiere», sagt Yvonne Schwarzenbach, Wildtierbiologin der Abteilung Landschaft und Gewässer des Kantons Aargau gegenüber Radio SRF.
«Es ist gar nicht nötig, Tiere zu füttern», ergänzt der Wildtierbiologe des Kantons Solothurn, Mark Struch. Das Füttern könne sogar zu Problemen führen. Es komme oft zu Überpopulationen, zum Beispiel beim Höckerschwan. Mark Struch befürwortet deshalb das Fütterungsverbot in den Naturreservaten. Und auch der Kanton Aargau heisst den Vorschlag des Bundes gut.
Mark Struch ist sogar überzeugt, dass das Füttern überall verboten werden sollte. Er befürchtet, dass die Tiere die Naturreservate ansonsten verlassen und an Stellen umsiedeln werden, an welchen sie noch immer von Leuten gefüttert werden.
Sensibilisierung über Gespräche
Die Umsetzung des Fütterungsverbots liegt bei den Kantonen. Und dort sieht Yvonne Schwarzenbach ein Problem: mit einer Verbotstafel sei die Arbeit nicht getan. Für viele, vor allem für Familien und ältere Personen, ist das Füttern von Wildtieren ein Wochenendvergnügen.
Es brauche Informationstafeln und Naturkenner vor Ort, welche die Bevölkerung über die Hintergründe des Verbots informieren. Mark Struch teilt die Meinung von Yvonne Schwarzenbach. Eine wichtige Aufgabe werden bei der Umsetzung des Verbots deshalb die Reservats-Vorsteher übernehmen.
Parteien und Verbände können sich noch bis zum 17. Oktober zum Vorschlag des Bundes zur Revision der Verordnung äussern. Über eine Änderung entscheiden, kann der Bundesrat jedoch alleine.